Formel1

Leclerc weint im Cockpit Verstappen langweilt sich, Red Bull plötzlich verwundbar

Max Verstappen hat ein leichtes Rennen in Monaco und war davon genervt.

Max Verstappen hat ein leichtes Rennen in Monaco und war davon genervt.

(Foto: IMAGO/ANP)

Im sechsten Anlauf ist der Fluch tatsächlich gebrochen: Charles Leclerc gewinnt sein Heimrennen - und hat dabei viel Zeit zum Nachdenken. Max Verstappen ist nach einem "sehr langweiligen" Rennen maximal genervt und hadert mit dem Zustand des Autos.

Im sechsten Anlauf ist der Fluch tatsächlich gebrochen: Ferrari-Star Charles Leclerc gewinnt sein Heimrennen - und hat dabei viel Zeit zum Nachdenken. Weltmeister und Red-Bull-Dominator Max Verstappen ist nach einem "sehr langweiligen" Rennen maximal genervt und hadert mit dem Zustand des Autos.

Charles Leclerc bricht den Fluch: Als es geschafft war, konnte er es ja sagen. "An den Fluch habe ich nie geglaubt", ließ Charles Leclerc wissen, "aber es war schon sehr, sehr frustrierend, so lange auf diesen Heimsieg zu warten." Fluch oder doch nur Pech, das war am Ende auch egal: Im sechsten Anlauf hat es endlich geklappt, und Leclerc ist nun ein Sieger des Grand Prix von Monaco. Dieser Kindheitstraum sei die Triebfeder seiner Formel-1-Karriere gewesen, auf den letzten Runden schon liefen daher die Tränen. Auch von außen betrachtet ist dieser Erfolg aber ein sehr interessanter: Leclerc hatte am Sonntag das Material und das Talent dafür, was aber unerlässlich war, war Nervenstärke. Die zeigte er in jeder Session und in jeder einzelnen Runde des Rennens. Und das war durchaus nicht immer so bei diesem früh hochgelobten Rennfahrer. Vielleicht war dieser Sieg eine Initialzündung, nicht nur für den Rest der laufenden Saison.

Red Bull wirkt plötzlich sehr verwundbar: Nein, anstrengend seien die 78 Runden zwischen den engen Leitplanken nicht gewesen, sagte Max Verstappen. "Es war langweilig, sehr langweilig." Der Weltmeister hatte keinen Spaß an diesem Wochenende und an seinem Auto. Und er sprach auch ziemlich schonungslos über die durchaus bekannten Schwächen des Red Bull - und darüber, dass diese nicht längst behoben wurden. "Es war ein Wochenende zum Vergessen, aus dem wir viel lernen können. Das ist das Positive, was wir mitnehmen, nämlich dass wir verstehen, wo unsere große Schwäche liegt und dass wir daran arbeiten. Wenn wir es lösen können und in Ordnung bekommen, werden wir sofort sehr viel Rundenzeit gewinnen. Das ist natürlich vielversprechend." Nach zwei Jahren der totalen Dominanz ist der Rennstall plötzlich wieder sehr verwundbar. Und es wird interessant sein zu sehen, wie Verstappen mit weiteren Niederlagen umgeht - wenn es diese in den kommenden Wochen denn gibt.

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Piastri bringt sich in Position: Auch der junge Australier ist einer, der für weiteren Ärger bei Red Bull sorgen kann. Am Wochenende zeigte er mit Rang zwei eindrucksvoll, dass das plötzlich so starke McLaren-Team nicht bloß einen Spitzenfahrer hat. Lando Norris, seit ein paar Wochen Rennsieger, ist nur einer der Gründe, warum der Traditionsrennstall so gefährlich ist. Denn Piastri ist mit 23 Jahren kein Toptalent mehr, sondern ein ziemlich gestandener Formel-1-Pilot. Auch er könnte noch in diesem Jahr seinen ersten Sieg in der Königsklasse feiern.

Spannung, ja oder nein? Hoppla, ist sie jetzt wieder da? Dass plötzlich über künftige Erfolge von gleich zwei anderen Teams gemutmaßt werden darf, war vor einem Monat noch ziemlich undenkbar. Die Upgrades bei Ferrari und McLaren haben Wirkung gezeigt - und in den vergangenen drei Rennen holten Leclerc und Norris tatsächlich jeweils mehr Punkte als Verstappen. Noch hat der Niederländer einen großen Vorsprung, und es muss sich zeigen, ob der Trend anhält oder Red Bull die Kurve kriegt. Carlos Sainz, zweiter Ferrari-Mann, hat aber eine Hoffnung, die nicht unbegründet wirkt. "Mein Gefühl sagt mir, dass Red Bull auf normalen Strecken weiter Favorit ist - aber Dominanz sehe ich nicht mehr", meint der Spanier: "Ab jetzt kann jedes kleine Update einen Rennsieg bringen." Wird das wahr, dann ist die Saison noch ziemlich lang: Erst ein Drittel ist absolviert.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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