Formel1

Pyro, Ausnahmezustand und Druck? Verstappen produziert Eskalation mit Ansage

imago1014398277h.jpg

(Foto: IMAGO/PanoramiC)

Die Formel 1 kehrt mit Eskalation und Spektakel aus der Sommerpause zurück: Max Verstappens Heimspiel in Zandvoort läutet den Rest einer historischen Saison ein, der nächste Vettel-Rekord wackelt. Und die Konkurrenz hat schon aufgegeben.

Sogar den Veranstaltern in Zandvoort wird es langsam zu bunt. Genauer gesagt: zu orange. Wenn Max Verstappen in seiner Heimat Hof hält, dann herrscht Ausnahmezustand, das wird auch am Sonntag (15 Uhr/Sky und im ntv.de-Liveticker) wieder so sein. Die Formel 1 kehrt aus ihrer Sommerpause zurück, und in dem kleinen Küstenort wünscht man sich zumindest ein kleines bisschen weniger Eskalation.

Die Rauchfackeln nämlich, die den Kurs und die Tribünen verlässlich in orangen Nebel tauchen, teilweise gar auf die Strecke segeln, die soll es nicht mehr geben. "Du bist kein guter Fan, wenn du eine Fackel mitbringst", appelliert der Grand-Prix-Chef Imre Van Leeuwen daher, "du bist ein guter, wenn du keine mitbringst."

Ob seine Worte Gehör finden, darf bezweifelt werden, so oder so wird es aber wild zugehen am Wochenende. 100.000 Fans werden pro Tag erwartet, das ist ein passender Rahmen für das, was kommt: In Zandvoort beginnt der zweite der Teil einer Saison, in der es eigentlich nur noch um Verstappens Rekorde geht - sein dritter Titel steht zehn Rennen vor Schluss nicht mehr infrage.

Verstappen spürt "keinen Extradruck"

Wie ist es, an einem solchen Wochenende Max Verstappen zu sein? "Das wünsche ich keinem", sagt der 25-Jährige lachend, aber nein: "Das bringt keinen Extradruck. Es ist einfach toll, dass so etwas möglich ist, vor zehn Jahren hätte niemand gedacht, dass wir überhaupt ein Rennen in den Niederlanden haben können."

Er hat es möglich gemacht, und vor seinen Landsleuten kann der Red-Bull-Pilot nun gleich die nächste Bestmarke abhaken. Ein Sieg am Sonntag wäre sein neunter in Serie, das gab es in mehr als 70 Jahren Formel 1 bislang erst einmal: Sebastian Vettel schaffte es 2013 ebenfalls im Red Bull.

Ein Ende der Serie ausgerechnet in Zandvoort wäre nun dramaturgisch interessant, nirgends ist ja die Fallhöhe so groß für Verstappen. Allerdings finden sich keine Anhaltspunkte für ein solches Szenario. Zwar regnete es am Donnerstag anhaltend, so soll es auch weitergehen, in einem normalen Formel-1-Jahr würde das zu Unwägbarkeiten führen. Verstappen allerdings hat in dieser Saison unter allen Bedingungen gewonnen, bei Regen und bei Sonne, von der Pole Position und von weit hinten im Feld.

Absolute Dominanz von Red Bull

Und so bemüht die Konkurrenz die übliche "Kämpfen bis zum Schluss"-Rhetorik schon gar nicht mehr. Das Rennen "der Teams hinter Red Bull" werde in Zandvoort noch enger als zuletzt, kündigte Ferrari-Teamchef Fred Vasseur an. Und sein Kollege Toto Wolff von Mercedes will "im Kampf um den zweiten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft alles geben".

Es ist eine realistische Herangehensweise. Denn Zandvoort ist das 13. Rennen des Jahres, jedes einzelne hat bislang Red Bull gewonnen - und zehn davon Verstappen. Auch sein Teamkollege Sergio Perez spielt keine Rolle mehr im Titelkampf: Der Vorsprung des Weltmeisters ist so groß (125 Punkte), dass selbst eine makellose Siegesserie des Mexikaners wohl nichts mehr ändern würde. Verstappen könnte auch mit zweiten und dritten Plätzen gemütlich seinen dritten WM-Titel holen.

Eine Saison mit nur einem Siegerteam gab es übrigens noch nie in der Formel 1, auch in diesem Sinne kann Verstappen mit Red Bull Geschichte schreiben. Zur Not geht das auch ohne orangen Rauch.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen