Formel1

Südkorea-Triumph sichert Team-WM Vettel lässt Red Bull jubeln

Seriensieger, Doppelweltmeister, Konstrukteurschampion: Sebastian Vettel räumt richtig ab.

Seriensieger, Doppelweltmeister, Konstrukteurschampion: Sebastian Vettel räumt richtig ab.

(Foto: REUTERS)

Totale Dominanz in der Formel 1: Zum zweiten Mal in Folge holt sich Red Bull den Konstrukteurstitel - dank Weltmeister Sebastian Vettel, der trotz seiner vorzeitigen Krönung den Siegeshunger nicht verloren hat. Lewis Hamilton kommt auf Rang zwei ins Ziel, Mark Webber komplettiert das Treppchen. Michael Schumacher wird abgeschossen.

Formel-1-Dominator Sebastian Vettel grinste übers ganze Gesicht, und das Red-Bull-Team trug seinen Helden auf Schultern. Eine Woche nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung in Suzuka führte der zweimalige Champion Red Bull in Südkorea auch zum zweiten Konstrukteurspokal in Folge. Mit seinem zehnten Saisonsieg legte Vettel den Grundstein. Teamkollege Mark Webber aus Australien machte mit Platz drei den erneuten Triumph vor McLaren perfekt.

Beim Start konnte sich Hamilton noch behaupten.

Beim Start konnte sich Hamilton noch behaupten.

(Foto: dpa)

"Yes, yes, yes, yes, yes", brüllte Vettel nach der Zieldurchfahrt euphorisch in den Boxenfunk, nachdem ihm Red-Bull-Teamchef Christian Horner fast schon wie gewohnt gratuliert hatte. Seine ganze Überlegenheit demonstrierte Vettel damit, dass er sich auf den letzten 5,615 Kilometern ins Ziel auch noch die schnellste Rennrunde sicherte.

"Vettelheim" erwartet den Champion

"Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, das Auto wurde immer schneller. Ich bin wirklich ganz aus dem Häuschen", sagte der 24-Jährige. "Das war eine weltmeisterliche Fahrt", lobte Horner, der unmittelbar nach der Zieldurchfahrt auch das schwarze Teamshirt mit goldener Aufschrift "Red Bull Weltmeister 2011" überstreifte.

Vettel freute sich nach dem erfolgreichen Asien-Doppelpack auf die Heimreise - mit zwei WM-Titeln im Gepäck. Am Mittwoch gibt es einen Empfang beim Team in Milton Keynes, am kommenden Samstag will Vettel dann mit seinen Fans im heimischen Heppenheim ganz groß feiern. "Ich freue mich, nach Hause zu kommen. Und wenn das Wetter passt, werden wir auch in einem Formel-1-Auto Gas geben. Ich hoffe, dass viele Leute kommen und wir es ein wenig krachen lassen", sagte Vettel. Im letzten Jahr waren beim offiziellen Weltmeister-Empfang trotz schlechten Wetters 10.000 Zuschauer nach "Vettelheim" gepilgert.

Kein Sieg beim McLaren-Jubiläum

Nur eine Runde lang spielte Vettel den Jäger, dann hatte er Hamilton kassiert.

Nur eine Runde lang spielte Vettel den Jäger, dann hatte er Hamilton kassiert.

(Foto: dpa)

McLaren reichten im 700. Grand Prix seiner Teamgeschichte die Plätze zwei und vier der beiden Briten Lewis Hamilton und Jenson Button nicht, um die zweite Titel-Party der Vettel-Truppe zu vertagen. Mit dem Sieg machte Vettel auch seinen Frieden mit der Rennstrecke in Yeongam. Dort hatte er im Vorjahr bei der Renn-Premiere in Südkorea das Rennen bis zehn Runden vor Schluss souverän angeführt, war dann aber mit einem Motorschaden ausgeschieden. Den Titel gewann er danach dennoch.

In dieser Saison wurde er vollends zum dominierenden Mann und hat noch die Chance, den Siegrekord von Michael Schumacher aus dem Jahr 2004 einzustellen. Der Kerpener hatte im Jahr seines siebten und bislang letzten WM-Titels 13 Rennen gewonnen. Das könnte Vettel, der mit seinem insgesamt 20. GP-Sieg in der ewigen Bestenliste zum zwölftplatzierten Finnen Mika Häkkinen aufschloss, auch noch schaffen, falls er bei der Premiere in Indien (30. Oktober) sowie wie im letzten Jahr auch in Abu Dhabi (13. November) und Brasilien (27. November) ganz vorne landen würde.

Button Favorit auf Rang zwei

Hinter Vettel, der jetzt schon 349 Punkte auf seinem Konto hat, ist Button mit 222 Zählern momentan "Best of the Rest". Aber auch Ferrari-Pilot Fernando Alonso (Spanien/212), der Fünfter wurde, Webber (209) und Hamilton (196) haben noch Chancen auf WM-Rang zwei.

Zweitbester Deutscher hinter Vettel war Mercedes-Pilot Nico Rosberg, der auf Rang acht landete, nachdem er in der letzten Runde noch von Toro-Rosso-Pilot Jaime Alguersuari überholt worden war. "Es ist schade, aber ich hatte am Ende fast kein Gummi mehr auf meinen Reifen", sagte er. Adrian Sutil verpasste im Force-India-Mercedes als Elfter wie vor Wochenfrist in Suzuka knapp die Punkteränge. Virgin-Pilot Timo Glock kam als 18. ins Ziel.

Petrow schießt Schumacher ab

"Was soll ich machen?" Schumacher musste seinen Boliden unfreiwillig abstellen.

"Was soll ich machen?" Schumacher musste seinen Boliden unfreiwillig abstellen.

(Foto: REUTERS)

Für Rekordweltmeister Schumacher war das Rennen in Yeongam dagegen schon in der 17. Runde beendet, nachdem der Russe Witali Petrow ins Heck seines Silberpfeils gerauscht war. Schumacher machte dem Renault-Piloten aber keinen Vorwurf. "Ich gehe davon aus, dass er zu spät versucht hat, was auch immer zu machen. Das sind Rennsituationen, das kann passieren. Wir sind Menschen und machen alle mal Fehler", sagte Schumacher: "Schade, es hätten schöne Punkte werden können." Konsequenzen hat der Crash für Petrow dennoch. Beim nächsten Rennen in Indien muss er in der Startaufstellung fünf Plätze nach hinten rücken.

Beim Start hatte Hamilton zunächst noch seine Führung gegen Vettel erfolgreich verteidigt, in der zweiten Kurve schaffte es der Weltmeister aber, den McLaren-Piloten zu überholen. "Sebastian war heute einfach nicht zu halten", sagte der Weltmeister von 2008. Bis Hamilton in Runde 15 zum ersten Reifenwechsel an die Box fuhr, hatte Vettel sein Polster auf mehr als fünf Sekunden vergrößert. Eine Runde später holte er sich dann frische Gummiwalzen und blieb deutlich vor Hamilton.

Unmittelbar danach schickte die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke, um nach dem Crash zwischen Schumacher und Petrow Trümmerteile einsammeln zu lassen. Nach dem Neustart hielt Vettel Hamilton auf Distanz, Webber wehrte gleich in der ersten freien Runde zwei Angriffe von Button ab und machte sich danach auf die Jagd auf den zweiten Platz. Aber weder beim zeitgleichen Reifenwechsel in Runde 33 noch später auf der Strecke schaffte es der Australier, Hamilton zu knacken. Zweimal kam er vorbei, aber Hamilton konterte jeweils erfolgreich und brachte Rang zwei ins Ziel.

Quelle: ntv.de, Pierre Klein, sid

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