Formel1

Red Bull wettet auf Ex-Piloten Vettel zeigt bei Ferrari, was er kann

Lange machte sich Frust bei Vettel breit, mit Ferrari kann er wieder Erfolge feiern.

Lange machte sich Frust bei Vettel breit, mit Ferrari kann er wieder Erfolge feiern.

(Foto: imago/LAT Photographic)

Im der vergangenen Saison löste die Formel 1 bei Vierfach-Champion Sebastian Vettel vor allem eines aus: Frust. Nach dem Abschied von Red Bull fährt er mit Ferrari wieder ganz vorne mit. Das macht auch seinen ehemaligen Rennstall froh.

Wirklich überrascht hat Sebastian Vettels Rückkehr zu alter Stärke bei Red Bull niemanden, dafür gestand sein Ex-Rennstall nun eine Teilschuld an der schwachen letzten Saison des viermaligen Formel-1-Weltmeisters ein. "Unser Auto hat im Vorjahr einfach nicht zu Sebastian gepasst, weil er damit seine kleinen Tricks nicht ausspielen konnte. In diesem Ferrari kommt sein ganz besonderes Können wieder stärker zur Geltung", sagte Red Bulls Motorsportboss Helmut Marko bei "Sport Bild Plus": "Verlernt hat er das Fahren nie. Das beweist seine Leistung in diesem Jahr."

Bei Ferrari kann Vettel seinen Kontrahenten endlich wieder seine Heckansicht zeigen.

Bei Ferrari kann Vettel seinen Kontrahenten endlich wieder seine Heckansicht zeigen.

(Foto: imago/LAT Photographic)

Bereits im zweiten Einsatz für die traditionsreiche Scuderia hatte Vettel vor einer Woche in Malaysia den überraschenden ersten Saisonsieg eingefahren und die Dominanz der Silberpfeile zumindest für dieses eine Rennen beendet. Am liebsten würde der 27-Jährige aus Heppenheim in dieser Woche beim Großen Preis von China in Shanghai nachlegen und den Druck auf Mercedes weiter erhöhen.

Davon konnte Vettel im Vorjahr in seinem zickigen RB 10 nur träumen. Keinen einzigen Sieg holte der viermalige Weltmeister 2014 mit Red Bull, Champion Lewis Hamilton und Vize Nico Rosberg fuhren in einer ganz eigenen Liga und gerieten fast nie ernsthaft in Bedrängnis. Nach zuvor vier Titeln in Serie wirkte Vettel deshalb oft frustriert, Probleme mit dem stotternden Renault-Motor und der Abstimmung verhinderten eine Fortsetzung seiner Erfolgsserie. Der Hesse musste sich oft sichtlich zurückhalten, um das Team nicht öffentlich zu kritisieren.

Ferrari hat noch Asse im Ärmel

In dieser Saison hört sich das nun wieder ganz anders an. "Ich bin sehr glücklich mit der Balance des Autos und damit, wie es sich auf der Strecke anfühlt", sagte Vettel auch stellvertretend für seinen finnischen Teamkollegen und Freund Kimi Räikkönen: "Die Atmosphäre innerhalb des Ferrari-Teams ist großartig, die Leute sind glücklich, hier einfach dabei zu sein. Man spürt die Begeisterung."

Bei Red Bull herrscht hingegen weiter Frust, denn Vettels russischer Nachfolger Daniil Kwjat und sein früherer Stallrivale Daniel Ricciardo aus Australien fahren bislang nur hinterher. In Malaysia konnte Vettel sogar beide demütigen, indem er sie fast mühelos überrundete. "Ich weiß, dass das Team in einer schwierigen Situation ist, aber ich bin mir sehr sicher, dass sie als starker Gegner zurückkommen werden", sagte Vettel: "Ich war sehr lange dort und weiß, dass sie diese Qualitäten haben."

Vettel hat weiterhin einen guten Draht zu dem Rennstall, für den er von 2009 bis 2014 fuhr. So besuchten ihn Kwjat und Ricciardo nach seinem Sieg sogar in der Ferrari-Box. "Seb hat sich richtig gefreut. Es schmerzt nur, dass wir heute nicht konkurrenzfähig waren", sagte Ricciardo. Ex-Boss Marko hatte bei einer internen Wette im Fahrerlager gar auf Vettel gesetzt und laut "Sport Bild" etwas mehr als 400 Euro gewonnen.

Damit es für Vettel nun so erfolgreich weitergeht, hat Ferrari-Technikchef James Allison bereits eine aggressive Weiterentwicklung des Autos angekündigt. "Wir haben einige aerodynamische Neuerungen in der Hinterhand und werden die so schnell wie möglich ans Auto bringen", sagte der Engländer: "Die Aerodynamik-Regeln sind noch jung, deshalb ist noch viel Potenzial vorhanden."

Quelle: ntv.de, Thomas Wolfer, sid

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