Formel1

Einigung in Silverstone Zwischengas-Streit beigelegt

Die Formel-1-Teams können bis zum Saisonende das Zwischengas-System wieder eingeschränkt nutzen. Mit dessen Hilfe liegen die Rennwagen auch beim Abbremsen stabil auf der Strecke. Ferrari und Sauber geben ihren Widerstand dagegen auf.

Nach dem Rennen von Silverstone wurde noch ein wichtiges Problem gelöst.

Nach dem Rennen von Silverstone wurde noch ein wichtiges Problem gelöst.

(Foto: dpa)

Im Streit um das Zwischengas-System haben die Formel-1-Teams vorerst Einigkeit erzielt und eine eingeschränkte Version bis zum Saisonende beschlossen. Demnach kehren die Rennställe zu der Regel zurück, die beim Großen Preis von Europa in Valencia vor zwei Wochen Bestand hatte.

"Hoffentlich haben wir nun Klarheit geschaffen und endlich einen Schlussstrich unter die ganze Angelegenheit gezogen", erklärte Red-Bull-Teamchef Christian Horner nach dem Rennen im englischen Silverstone.

Vom kommenden Rennen am Nürburgring (24. Juli) an darf das Zwischengas-System wieder eingeschränkt genutzt werden, mit dessen Hilfe die Rennwagen auch beim Abbremsen stabil auf der Rennstrecke liegen. Allerdings dürfen die Motoreneinstellungen zwischen Qualifying und Rennen nicht mehr geändert werden. Beim war das System komplett verboten.

Die vom Internationalen Automobilverband FIA geforderte Einigung kam erst zustande, weil Ferrari und das von der Scuderia mit Motoren ausgestattete Sauber-Team kurzfristig dem Vorschlag noch zustimmten.

"Es ist ein Jammer"

Ausgelöst wurde das Chaos Ende der vergangenen Woche, als Motoren-Lieferant Renault und allen voran Partner Red Bull, der das System nach eigener Angabe perfektioniert hat, bei der FIA einen Sonderstatus für das Rennwochenende erwirkt hatten. Das Red-Bull-Argument: Ohne Zwischengas ist die Standfestigkeit des gesamten Motors gefährdet.

Christian Horner stritt kräftig mit.

Christian Horner stritt kräftig mit.

(Foto: picture alliance / dpa)

Dies sorgte für erheblichen Ärger beim bislang schärfsten Red-Bull-Konkurrenten McLaren, der mit Mercedes-Motoren unterwegs ist. In aller Öffentlichkeit lieferten sich die beiden Teamchefs Horner und Whitmarsh ein hitziges Streitgespräch, bis sich Lotus-Kollege Tony Fernandes einmischte. "Es ist ein Jammer, das wir diese Art von Diskussionen führen", sagte Fernandes und fügte stellvertretend für die meisten Beobachter angesichts der technischen Details hinzu: "Ich habe kein Wort von dem verstanden, was die beiden gerade geredet haben."

Mit der für Silverstone gültigen Regelung war vor allem Red Bull unzufrieden. Das Vettel-Team fühlte sich massiv benachteiligt. Auf anderen Strecken als dem flüssigen Kurs in Silverstone erwartete der Rennstall erhebliche Rückschläge in der Leistungsfähigkeit.

Rekordweltmeister Michael Schumacher kann die Aufregung um die Technik nicht verstehen. "Ich glaube, es ändert sich nicht allzu sehr. Wenn überhaupt hat Ferrari davon profitiert, die eine ganze Ecke näher rangekommen sind", sagte Schumacher, der gleichwohl den Regel-Eingriff mitten in der Saison kritisierte: "Man muss auch bedenken, dass jede Regeländerung jede Menge Geld kostet."

Quelle: ntv.de, dpa

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