"Etwas zweifelhafte Aktion" Cucurella kontert Handspiel-Debatte mit Kroos-Vergleich

Unbenannt.jpg

Auch zwei Tage nach dem deutschen EM-Aus kommt die Diskussion um die 106. Minute nicht zur Ruhe. Spaniens Marc Cucurella spricht jetzt erstmals über sein Handspiel. Er sagt, die Schiedsrichter wüssten, was sie tun - und über Toni Kroos beschwere sich ja auch niemand.

In den erbitterten Kampf um die Deutungshoheit nach dem "Handgate" von Stuttgart wollte sich der "Sünder" nicht einschalten. Zwei Tage nach dem verweigerten Strafstoß für die deutschen Fußballer im EM-Viertelfinale gegen Spanien (1:2 n.V.) äußerte sich Marc Cucurella erstmals zur strittigen Szene, gab seine Meinung aber nicht preis.

"Ich bin Spieler und mische mich da nicht ein. Ich respektiere, was die Schiedsrichter sagen", erklärte der spanische Außenverteidiger im EM-Camp in Donaueschingen und führte weiter aus: "Wenn die Schiedsrichter sagen, dass es kein Handspiel ist, dann sage ich, es ist kein Handspiel."

Der englische Referee Anthony Taylor hatte in der 106. Minute beim Stand von 1:1 weiterspielen lassen, als Jamal Musiala den Ball an die Hand des im eigenen Strafraum stehenden Cucurella geschossen hatte. Auch der VAR blieb stumm, Taylor schaute sich die Szene nicht noch einmal auf dem Monitor an. Diese Entscheidung löste eine erbitterte Debatte aus - unter Experten, Spielern und Fans.

"Am Ende haben wir gewonnen, und das ist das Wichtigste"

"Ich verstehe, dass es sich um eine etwas zweifelhafte Aktion handelt", sagte Cucurella auf Nachfrage: "Aber ich denke, wenn Deutschland gewonnen hätte, hätte man nicht darüber gesprochen." Der 25-Jährige vom FC Chelsea verwies zudem auf weitere strittige Entscheidungen des Schiedsrichters. "Wir hätten uns auch darüber beschweren können, dass er Toni Kroos nicht vom Platz gestellt hat", sagte Cucurella mit Blick auf mehrere gelbwürdige Fouls des deutschen Mittelfeldstars in der Anfangsphase des Spiels, die nicht mit Karten geahndet wurden. "Am Ende haben wir gewonnen, und das ist das Wichtigste."

Zuvor war das Internet regelrecht explodiert, der Zank der Experten hatte Züge eines Glaubenskrieges - dabei lief die treffende Zusammenfassung zu dem Dilemma bereits am späten Freitagabend bei "Radio Müller". "Die Handregel", sagte Nationalspieler Thomas Müller nach dem enttäuschenden Aus, "ist ein verzwicktes Luder". Und genau das hatte jene Regel zum Unmut der Deutschen wieder einmal unter Beweis gestellt.

In den sozialen Netzwerken war immerhin auch Humor zu finden - wie bei dem Meme, welches den mit jeder Menge Kraken-Armen ausgestatteten Cucurella als künftigen Torwart von Handball-Rekordmeister THW Kiel ins Spiel brachte.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen