Probleme begannen mit NFL-Spiel DFB-Team droht neue Rutschpartie auf "Katastrophen"-Rasen

Jamal Musiala kam im März in Frankfurt immer mal wieder ins Straucheln.

Jamal Musiala kam im März in Frankfurt immer mal wieder ins Straucheln.

(Foto: IMAGO/Chai v.d. Laage)

Im November ist die NFL zu Gast in Frankfurt, der Hybridrasen muss nach den beiden Spielen ausgetauscht werden. Der Naturrasen macht seitdem Probleme - der heimischen Eintracht, dem DFB-Team und jetzt auch den EM-Teilnehmern. Vor dem deutschen Gruppenfinale gegen die Schweiz will die UEFA handeln.

Jamal Musiala schäumte nach seinem Ausflug auf die Frankfurter "Rutschbahn" vor Wut. "Ich bin froh, dass ich das überlebt habe", fluchte der Dribbelkünstler nach dem 2:1 gegen die Niederlande im März. Fast genau drei Monate nach seiner persönlichen Schlitterpartie muss Musiala mit dem DFB-Team wieder in Frankfurt antreten - und Besserung ist nicht in Sicht. Zum Vorrundenabschluss gegen die Schweiz scheinen erneute Ausrutscher programmiert, sogar die UEFA ist alarmiert.

Nach dem 1:1 der Engländer gegen Dänemark am Donnerstag sorgte der Zustand des Rasens für kollektives Kopfschütteln. "Ich habe schon öfter in Frankfurt gespielt - und der ist halt immer so. Das ist nichts Neues", sagte der dänische Angreifer Yussuf Poulsen, der in der Bundesliga für RB Leipzig spielt: "Ich habe den Jungs gesagt, dass sie die Stollen anziehen sollen. Weil nach 20 Minuten wird's rutschig."

Die Probleme traten auf dem extra gewässerten Grün gar noch früher auf. Englands Bukayo Saka wechselte schon beim Aufwärmen nach wenigen Sekunden die Schuhe, Kyle Walker reagierte nach einem ersten gesundheitsgefährdenden Ausrutscher fünf Minuten nach dem Anpfiff - ein Patentrezept fand allerdings niemand. "Selbst wenn man mit Eisenstollen gespielt hat, war der Platz sehr rutschig", sagte der dänische Flügelspieler Joakim Maehle: "Wir hatten Schwierigkeiten, darauf zu rennen."

Naturrasen wächst im Winter nicht vernünftig an

Besonders problematisch ist der Rasen für wendige Hochgeschwindigkeitsfußballer wie Florian Wirtz oder eben Musiala. "Ich mache immer viele Drehungen. Da muss der Platz schon stabil sein", hatte Musiala im März erklärt: "Ein bisschen rutschig ist schon okay, aber das war schon gefährlich." Thomas Müller sprach von "einem Wahnsinn". Der Platz sei "eine Katastrophe, wirklich eine Katastrophe", betonte Nagelsmann damals.

Schon Hausherr Eintracht Frankfurt hatte in der Rückrunde der Bundesliga immens mit dem schmierigen Grün zu kämpfen. Als Grund für den schlechten Zustand wurden immer wieder die im vergangenen November ausgetragenen NFL-Spiele herangezogen. Der eigens dafür verlegte Hybridrasen war nach den beiden Partien der US-Football-Liga derart ramponiert, dass er wieder ausgetauscht werden musste - und zwar wegen des kurzen Zeitraums bis zum nächsten Heimspiel der Eintracht gegen einen Naturrasen.

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Dieser Naturrasen konnte im hessischen Winter naturgemäß nicht richtig festwachsen, seitdem bleibt er ein Problem-Untergrund. Zahlreiche Maßnahmen im Verlauf der Rückrunde und auch im Vorfeld der EM haben offenkundig nicht gefruchtet. Die UEFA teilte nun besorgt mit, es gebe einen "detaillierten Instandhaltungsplan, um bestimmte Probleme zu beheben und die Qualität des Platzes vor den kommenden Spielen weiter zu verbessern".

Erfolgsaussichten in der Kürze der Zeit? Ungewiss! Auch wenn Musiala und Kollegen am Sonntag (21 Uhr/ARD, MagentaTV und im ntv.de-Liveticker) besser die längstmöglichen Eisenstollen nutzen - die akute Rutschgefahr bleibt wohl bestehen. Deniz Undav wollte sich deswegen aber nicht verrückt machen: "Ob wir auf Rasen spielen oder auf Stein, egal, wir müssen gewinnen."

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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