Drei Wege ins EM-Achtelfinale Mit dem DFB-Team muss man jetzt rechnen
20.06.2021, 15:12 UhrDie deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist mit einem spektakulären Sieg über Titelverteidiger Portugal in der Europameisterschaft angekommen. Im letzten Vorrundenspiel geht es aber immer noch erstmal ums Weiterkommen. Das hat das DFB-Team in der eigenen Hand. Es ist aber auch noch mehr drin.
Nein, auf Rechnen hatte nach dem berauschenden 4:2-EM-Sieg über streckenweise überrannte und zerspielte Portugiesen im Lager des DFB-Teams wohl niemand Lust. Zu groß waren Freude und Begeisterung, aber auch der Fokus auf kommende Aufgaben und größere Ziele. Mindestens erleichtert aber dürfte man gewesen sein, dass das eigene Leistungsvermögen ganz anders noch als im Auftaktspiel gegen Frankreich (0:1) mutig und erfolgreich auf den Platz gebracht werden konnte. Denn die drei Punkte, die jetzt auf der Habenseite stehen, bieten die allerbesten Chancen - nicht alleine aufs bloße Weiterkommen, dem absoluten Minimalziel. Eine Übersicht:
Was könnte passieren, wenn ...
... Deutschland gegen Ungarn gewinnt:
Schlägt das DFB-Team am Mittwoch (21 Uhr/ ZDF und im Liveticker auf ntv.de) die überraschend starken Ungarn, ist man mit sechs Punkten sicher weiter, unabhängig vom Ausgang des Parallelspiels zwischen Frankreich (4 Punkte) und Portugal (3 Punkte). Gewinnt Weltmeister Frankreich nicht gegen Europameister Portugal, würde Deutschland die schwerste Gruppe dieser EM-Endrunde trotz des unerfreulichen Fehlstarts sogar als Gruppensieger abschließen.
... Deutschland gegen Ungarn unentschieden spielt:
Ein Punkt würde Deutschland auch zum Weiterkommen reichen. Gewinnt Portugal nicht gegen Frankreich, reichen vier Punkte sogar zu Platz zwei in der "Todesgruppe", andernfalls würde Joachim Löw als Trainer eines der vier besten Gruppendritten in seine letzte K.o.-Phase als Bundestrainer einziehen. Nach Spaniens 1:1 gegen Polen können die Gruppendritten der Gruppen E und F die deutsche Ausbeute von dann vier Punkten und einem Torverhältnis von +1 nicht mehr erreichen.
... Deutschland gegen Ungarn verliert:
Tritt das derzeit Unvorstellbare ein, ginge das große Bangen und das fieberhafte Rechnen los: Wenn Deutschland gegen Ungarn verliert, darf Portugal nicht gegen Frankreich punkten. Holt der Europameister gegen den Weltmeister etwas Zählbares, würde dies das sofortige EM-Aus für das DFB-Team bedeuten - und das Ende der Ära von Joachim Löw. Denn bei Punktgleichheit zweier Teams innerhalb einer Gruppe ist für die Platzierung zunächst der direkte Vergleich maßgeblich, bei einer Niederlage, egal in welcher Höhe, würde Deutschland selbst bei besserem Torverhältnis hinter Ungarn zurückfallen. Verliert Portugal, wäre Deutschland Gruppendritter - und dürfte wenigstens noch zittern.
Gewinnt das DFB-Ensemble seine Vorrundengruppe F, müsste der Tross nach Bukarest reisen. Dort würde am 28. Juni einer der vier qualifizierten Gruppendritten warten, der aus den Gruppen A, B oder C käme. Deutlich unangenehmer könnte es da schon werden, wenn es am Ende nur zu Platz zwei reicht: Dann ginge es am 29. Juni nach London - und im Wembley-Stadion könnte der Gegner England heißen. Das hochgehandelte Team um Torjäger Harry Kane und die diversen höchsttalentierten Jungstars tut sich allerdings noch überraschend schwer in diesem Turnier. Am kommenden Dienstag spielt man mit Tschechien um den Gruppensieg in der Gruppe E.
Richtig kompliziert wird die Reiseplanung, sollte es mit Rang drei noch mit Ach und Krach fürs Weiterkommen reichen: Dann sind Budapest oder Sevilla mögliche Spielorte, die Gegner wären entweder sicher die Niederlande (in Budapest) oder aber möglicherweise Belgien (in Sevilla).
Quelle: ntv.de, ter