Auf der Berliner Fanmeile Türkische und niederländische Fans gehen aufeinander los
07.07.2024, 01:59 Uhr
In der Fanzone vorm Brandenburger Tor feiern türkische und niederländische Fans in Blöcken getrennt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Zehntausende Fans verfolgen das Achtelfinalspiel zwischen der Türkei und den Niederlanden vorm Brandenburger Tor in Berlin - überwiegend friedlich. Als in der 76. Minute das spielentscheidende Tor fällt, kommt es allerdings fast zu einer Massenschlägerei.
Während des brisanten EM-Viertelfinals zwischen der Türkei und den Niederlanden ist es auf der Fanmeile in Berlin zu Auseinandersetzungen zwischen Fans beider Teams gekommen. Auf einem Video, das die "Berliner Zeitung" bei X gepostet hat, ist zu sehen, wie Anhänger der Mannschaften aufeinander zurennen und schließlich von Ordnern und anderen Menschen getrennt werden, die schlichten wollen.
Der Vorfall soll sich nach dem 2:1-Siegtreffer der Niederländer ereignet haben. Polizisten seien erst nach dem Abpfiff dazugekommen, hieß es zu einem weiteren Video. Die Polizei konnte zunächst keine Angaben machen. Der Vorfall sei bekannt, sie könne aber noch nicht sagen, ob Beamte eingreifen mussten, sagte eine Sprecherin. Zuvor hieß es, dass der Einsatz insgesamt bis kurz nach dem Abpfiff des EM-Viertelfinals im Berliner Olympiastadion weitgehend ohne besondere Vorkommnisse verlaufen sei. Es habe vereinzelte Festnahmen gegeben.
Ruhige Lage nach dem Spiel
Weil viele türkische Fußball-Anhänger fortlaufend den Wolfsgruß – das Symbol der rechtsextremen türkischen Bewegung "Graue Wölfe"- gezeigt haben, hatte die Polizei den Fanmarsch vor dem Spiel beendet. Als Grund wurden "fortgesetzte politische Botschaften" angegeben. Die türkischen Fans würden per Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, sich individuell zum Stadion zu bewegen, sofern sie ein Ticket für das Spiel hätten, hatte es weiter geheißen.
Nach dem Spiel blieb die Lage in der Hauptstadt weitgehend friedlich, es gab einige Hupkonzerte, aber keine nennenswerten Autokorsos. Die Hermannstraße, eine der Hauptschlagadern im migrantisch geprägten Bezirk Neukölln, sei an einem Samstagabend selten so ruhig gewesen, schreibt der "Tagesspiegel".
Die Fanzonen vor dem Brandenburger Tor und dem Reichstag waren wegen Sturmböen und aufziehender Unwetter am frühen Samstagabend vorübergehend geräumt worden. Zwei Stunden vor der Begegnung um 21 Uhr hatte sich die Wetterlage aber wieder entspannt.
Quelle: ntv.de, ino/dpa