Disziplinarverfahren eröffnet FIFA ermittelt wegen Kuss-Skandal gegen Rubiales
24.08.2023, 14:00 Uhr
Dieser Kuss sorgt für Ermittlungen.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Die FIFA-Disziplinarkommission eröffnet ein Verfahren gegen Luis Rubiales, den Präsidenten des spanischen Fußballverbands. Der Kuss, den er Jennifer Hermoso bei der WM-Siegerehrung aufgedrückt hat, könnte einen Verstoß darstellen, heißt es. Der Vorfall hatte weltweit Empörung ausgelöst.
Für Luis Rubiales wird die Luft dünner: Gegen den Präsidenten des spanischen Fußballverbands hat die FIFA-Disziplinarkommission ein Disziplinarverfahren eröffnet. Das teilte der Fußball-Weltverband mit. Rubiales hatte bei der Siegerehrung bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland der Spielerin Jennifer Hermoso einen Kuss auf den Mund aufgedrückt. Das hatte weltweit Empörung ausgelöst.
Die FIFA teilte mit, "diese Vorfälle könnten Verstöße gegen Art. 13 Abs. 1 und Abs. 2 des FIFA-Disziplinarreglements darstellen", der mit "Beleidigendes Verhalten und Verstöße gegen die Grundsätze des Fairplay" überschrieben ist. Des Weiteren heißt es: Bis zur endgültigen Entscheidung werde es "keine weiteren Auskünfte" geben.
Rubiales ist zugleich Vizepräsident der Europäischen Fußball-Union UEFA. Der spanische Verband RFEF hat für den morgigen Freitag eine außerordentliche Generalversammlung einberufen. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez sprach von einer "inakzeptablen Geste", Rubiales' Entschuldigung sei "unzureichend".
Rubiales hatte erst mit Verzögerung einen Fehler eingeräumt. Er habe Hermoso "spontan" und "ohne jede böse Absicht oder bösen Willen" auf den Mund geküsst, sagte er in einem Video. "Hier haben wir alle es als etwas Natürliches, Normales betrachtet, aber draußen scheint es einen Aufruhr gegeben zu haben", erklärte er.
Hermoso fordert Konsequenzen
Hermoso hatte in einer gemeinsamen Stellungnahme mit der Spielerinnengewerkschaft Futpro Konsequenzen gefordert. In dieser wird der RFEF aufgefordert, "die notwendigen Protokolle zu erstellen, die Rechte unserer Spielerinnen zu schützen und beispielhafte Maßnahmen zu ergreifen". Die Gewerkschaft lehne "jede Haltung oder jedes Verhalten ab, das die Rechte von Fußballerinnen verletzt", hieß es. Futpro setze sich dafür ein, dass solche Handlungen "niemals ungestraft bleiben, dass sie sanktioniert werden und dass die geeigneten Maßnahmen ergriffen werden, um Fußballerinnen vor Handlungen zu schützen, die wir für inakzeptabel halten".
Auch die internationale Spielergewerkschaft FIFPro übte Kritik. Rubiales, der als Vizepräsident im UEFA-Exekutivkomitee sitzt, habe den "besonderen Moment" für Hermoso "beschmutzt", hieß es. Körperliche Annäherungen ohne Zustimmung seien "in keinem Zusammenhang angemessen oder akzeptabel, insbesondere dann nicht, wenn sie von einer Person, die an ihrem Arbeitsplatz eine Machtposition innehat, in eine verletzliche Lage gebracht werden".
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid