Kleinherne verärgert Brasilianer Shitstorm nach Neymar-Aussage lässt DFB-Profi kalt
19.07.2023, 15:28 Uhr
Sophia Kleinherne steht zu ihrer Aussage.
(Foto: IMAGO/Eibner)
Der Fußball der Frauen sei nahbarer und ehrlicher, sagt Sophia Kleinherne. Außerdem gibt es laut der deutschen Nationalspielerin keinen "weiblichen Neymar", der nach Fouls lange am Boden liegt. Das bringt ihr kurz vor der WM digitalen Ärger aus Brasilien ein.
Heftige negative Reaktionen aus Brasilien auf ihre Aussage über Neymars Hang zur Schauspielerei nach Fouls haben Nationalspielerin Sophia Kleinherne überrascht. "Ich hätte nicht gedacht, dass das in Brasilien viral geht. Zumal das keine Kritik an Neymar sein sollte. Jeder, der mich kennt, weiß, wie ich das gemeint habe", sagte die Fußballerin darauf angesprochen auf der WM-Pressekonferenz im australischen Wyong.
Die Verteidigerin des Bundesligisten Eintracht Frankfurt hatte sich in der Vorwoche in der deutschen Ausgabe des Männermagazins "Playboy" zu möglichen Gründen geäußert, warum die deutschen Fußballerinnen laut einer Umfrage aktuell beliebter sind als ihre männlichen Kollegen. Dabei hatte Kleinherne unter anderem erklärt, dass die Fußballerinnen nahbarer seien und die Fans mit "ehrlichem Fußball" begeistern würden. "Mir ist kein weiblicher Neymar bekannt. Ich kenne zum Beispiel keine Spielerin, die zwei oder drei Minuten liegen bleibt", sagte die 23-Jährige weiter.
Dieser Spruch schlug in Brasilien, wo Neymar von den Fans als Idol verehrt wird, hohe Wellen. "Jeder weiß, was Neymar dort verkörpert, deshalb sind die Kommentare aus Brasilien etwas anders", sagte Kleinherne, die im vergangenen Jahr auf dem Weg zur Vize-Europameisterschaft ihr erstes Länderspieltor erzielt hatte, über den Shitstorm in den sozialen Netzwerken.
Sie sehe ohnehin keinen Grund, sich "rechtfertigen oder entschuldigen" zu müssen: "Von der Diskussion bekomme ich durch die Zeitverschiebung auch nicht so viel mit", meinte Kleinherne nun und versicherte: "Ich schaffe es aber ganz gut, mich von diesen Kommentaren zu distanzieren." Ohnehin liege ihr "Fokus auch voll auf der WM: "Da kann ich mich nicht so viel mit Nebensächlichkeiten beschäftigen."
Die Mannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg startet am kommenden Montag (10.30 Uhr MESZ/ZDF und im Liveticker bei ntv.de) in Melbourne gegen den WM-Debütanten Marokko in die Endrunde in Australien und Neuseeland. Danach geht es gegen Kolumbien (Sonntag, 30. Juli, 11.30 Uhr MESZ) und Südkorea (Donnerstag, 3. August, 12 Uhr MESZ) um den Einzug ins Achtelfinale.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa