Fußball

"Alle lieben diese Sportler" Alaba erklärt die rührende Neymar-Umarmung

David Alaba und Neymar lieferten eine der großen Szenen des Champions-League-Endspiels.

David Alaba und Neymar lieferten eine der großen Szenen des Champions-League-Endspiels.

(Foto: Panoramic / POOL / UEFA)

Anstatt direkt mit seinen Mannschaftskollegen den Erfolg zu feiern, kümmert sich Bayern Münchens David Alaba nach dem Schlusspfiff des Champions-League-Endspiels erst mal um den tief enttäuschten Superstar des Gegners. Aus Gründen, wie er jetzt erklärt, die jeder Fan nachvollziehen können sollte.

Nach dem Champions-League-Finale begeistert Bayern-Profi David Alaba mit einer großen Geste: Statt mit den Kollegen den Gewinn des wichtigsten europäischen Vereinstitels zu feiern, kümmert sich der Innenverteidiger erst mal um den tief enttäuschten Neymar. Beide Spieler stehen minutenlang in einer innigen Umarmung auf dem Feld. Nun erklärte Alaba seine Aktion im Podcast des Vereins:

"Es hat sich so ergeben. Er ist ein Spieler, der sehr viel Druck auf sich hat, der sehr viel Last auf sich trägt, der auch den ganzen Klub auf sich trägt", erläuterte der 28-Jährige, der zum zweiten Mal in seiner Karriere das Triple holte. "Es ist schon beeindruckend für mich, wie er das macht, wie er trotzdem immer wieder ein Lächeln im Gesicht hat. Das ist wichtig. Wir lieben alle diese Sportler."

Neymar hatte sich für das Finalturnier der Champions League so viel vorgenommen, dass er für den Mannschaftserfolg sogar seine Spielweise deutlich geändert hatte. "Ich bin mit Neymar super zufrieden. Er hat wieder die Mentalität von einem kleinen Straßenkämpfer gezeigt, und ist nicht kaputt zu kriegen", sagte Neymars deutscher Trainer Thomas Tuchel nach dem enttäuschenden Finale bei Sky. "Ein Anführer" sei die Diva außer Dienst geworden, "absolut ausgepowert" habe er sich in der Arbeit gegen den Ball. Indes, es war vergebens. Feiern durften der FC Bayern und David Alaba.

"Überleg dir das gut", sagte Hoeneß

Aktuell arbeitet der FC Bayern München an einer Ausdehnung der Zusammenarbeit mit dem österreichischen Nationalspieler, dessen Vertrag 2021 endet. Geht es nach Uli Hoeneß, hat Alaba keinen Grund mehr für einen Wechsel. Gegenüber der "TZ" enthüllte der Ehrenpräsident des FC Bayern den Inhalt eines weiteren Geheimgesprächs nach dem Schlusspfiff von Lissabon: "Du wolltest immer einen Verein haben, um die Champions League zu gewinnen - jetzt hast du ihn! Also überleg dir das gut", habe Hoeneß dem Spieler ins Ohr geflüstert.

"Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass David den FC Bayern verlassen will", zeigte sich auch Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge der "Bild"-Zeitung gegenüber optimistisch: "Wir haben großes Interesse, dass er bleibt, und ich glaube, auch er fühlt sich beim FC Bayern wohl."

Alaba selbst hat nun doch eine längere Pause als erwartet, um sich Gedanken über seine Zukunft zu machen. Eigentlich hätte er nämlich quasi direkt vom Rasen in Lissabon auf den Platz mit der österreichischen Nationalmannschaft gemusst. Nationaltrainer Franco Foda hatte Alaba am Dienstag zunächst nominiert. Wie der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) nun aber mitteilte, wird der 28-Jährige aufgrund der "hohen Belastungen der letzten Wochen" nicht für die Nationalmannschaft beim Auftakt der Nations League (ab 4. September) auflaufen.

"Nach längeren Gesprächen mit Hansi Flick (Bayern-Trainer, Anm. d. Red.) und David persönlich bin ich zum Schluss gekommen, auf ihn zu verzichten", sagte Foda: "Nach dem intensiven Finalturnier der Champions League hat er Probleme mit den Adduktoren, daher soll er jetzt im Hinblick auf die Aufgaben im Herbst regenerieren. Die langfristige Gesundheit des Spielers hat Priorität. Gerade in diesen Zeiten ist ein vorausschauendes Handeln besonders gefragt." Mit Bedacht handelte auch Alaba, als er Neymar nach dem Finale der Champions League umarmte - und hat sich deshalb diese Pause mehr als verdient.

Quelle: ntv.de, ter/dbe

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