Tränen, Abschiede, Kurz-Comeback Dortmund zelebriert unstillbare Sehnsucht nach Klopp
07.09.2024, 20:21 Uhr
Klopp und Hummels - zwei gefeierte Helden.
(Foto: dpa)
Jürgen Klopp - allein der Name sorgt für Gänsehaut bei BVB-Fans. Nun ist der ehemalige Trainer für ein Kurz-Comeback zurück in Dortmund. Mehr als 80.000 feiern ihn und einen anderen Helden bei einem spaßigen Kick, in dessen Mittelpunkt eigentlich zwei andere stehen sollen.
Mit vielen Emotionen und ein paar Tränen hat Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund Abschied von seinen polnischen Publikumslieblingen Lukasz Piszczek und Jakub Blaszczykowski genommen - vor allem aber die BVB-Legenden Mats Hummels und Jürgen Klopp gefeiert. Der Fußball-Weltmeister von 2014, der nach mehr als 13 Jahren und 508 Pflichtspielen für Dortmund vor wenigen Tagen nach Italien zur AS Rom gewechselt war, hatte bereits vor dem Anpfiff seinen großen Auftritt: Der 35-Jährige machte vor der Südtribüne die Welle und drehte eine Ehrenrunde.
Klopp, beim "Abschiedszczspiel" vor 81.365 Zuschauerinnen und Zuschauern unter dem Motto "Tschüssikowski" neun Jahre nach seinem Abschied aus Dortmund noch einmal auf der Trainerbank des BVB, genoss das Wiedersehen mit alten Weggefährten sichtlich. "Das ist wie ein Klassentreffen", sagte der 57-Jährige, der neun Jahre nach seinem letzten Spiel als Dortmunder Coach zurückkehrte, bei Sky: "Das ist das, wovon ich immer geträumt habe, dass man sich irgendwann wiedertrifft im Leben und dann einfach eine gute Zeit zusammen hat."
Sonnengebräunt, leger in kurzer Sporthose und mit einem breiten Grinsen unter der schwarzen Kult-Kappe mit der Aufschrift "Pöhler" ließ er sich feiern. 2011 und 2012 hatte er die deutsche Meisterschaft sowie 2012 auch noch den DFB-Pokal mit Dortmund gewonnen. Seit seinem freiwilligen Abschied im Jahr 2015 träumen viele von einer längerfristigen Rückkehr. Der Trainer genießt Legendenstatus.
"Mischung aus Freude und Traurigkeit"
Klopp hatte nach seinem Abschied beim FC Liverpool nicht lange überlegen müssen, ob er seine ehemaligen Spieler noch einmal betreuen wollte. Zu den Teams "Kuba" und "Piszczu" gehörten unter anderem der aktuelle BVB-Trainer Nuri Sahin, die Rio-Weltmeister Hummels, Roman Weidenfeller, Kevin Großkreutz und Erik Durm sowie ehemalige Stars wie Dedé, Neven Subotic oder Henrich Mchitarjan. Dass die meisten von ihnen deutlich in die Jahre gekommen sind, kommentierte Klopp gewohnt launisch: "Wir hatten heute in der Abwehr, im Mittelfeld und im Sturm ganz schön viel Übergewicht ..."
Für Hummels, der noch am Morgen in Rom trainiert hatte und wegen eines Staus auf der B1 mit einem E-Roller zum Stadion gefahren war, ließ sich nach 25 Minuten auswechseln. "Es ist eine Mischung aus Freude und Traurigkeit. Ich habe viel Zeit meines Fußballerlebens hier verbracht", sagte der Abwehrspieler, der sich in der zweiten Halbzeit wieder einwechseln ließ: "Es ist schön, dass man so einen Rahmen gefunden hat." Am Ende siegte Klopp mit Team "Kuba" 5:4.
Nach Abpfiff des Spiels gab der BVB eine traurige Nachricht bekannt. Es sei im Rahmen der Veranstaltung "zu einem gesundheitlichen Zwischenfall" gekommen, "bei dem ein männlicher Besucher verstorben ist", teilte der Klub bei X mit: "Unser Mitgefühl gilt der Familie, allen Freunden und den Angehörigen. Ruhe in Frieden."
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa