Fußball

Debakel in Leipzig "tut weh" BVB leidet unter "scheiß Gefühl" vor PSG-Kracher

Lange Gesichter: Brandt und Kobel gingen mit dem BVB bei RB Leipzig unter.

Lange Gesichter: Brandt und Kobel gingen mit dem BVB bei RB Leipzig unter.

(Foto: IMAGO/RHR-Foto)

Borussia Dortmund leckt die Wunden nach der völlig verpatzten Generalprobe in Leipzig vor dem CL-Kracher gegen Paris Saint-Germain. Spieler sprechen vom Schmerz, Sportdirektor Sebastian Kehl von einem "beschissenen Gefühl". Sorgen macht auch der verletzte Mats Hummels.

Julian Brandt und Co. schlichen zögerlich zu den mitgereisten Fans, der Frust nach dieser heftigen Abreibung bei RB Leipzig saß tief. "Es tut auf jeden Fall weh, das war nix heute", sagte Torhüter Gregor Kobel bei Sky frustriert. Und Brandt motzte nach Borussia Dortmunds herber 1:4 (1:2)-Pleite beim Angstgegner und direkten Konkurrenten: "Ich fühle mich beschissen, mich nervt das extrem."

Vier Tage vor dem Champions-League-Kracher gegen Paris St. Germain und Kylian Mbappé ging der BVB in einem temporeichen Schlagabtausch zum Ende unter. Der vierte Platz ist für die Schwarz-Gelben im Bundesliga-Endspurt damit in weite Ferne gerückt, das Königsklassen-Ticket dürften die Dortmunder trotzdem sicher haben.

Es sei "ein scheiß Gefühl", meinte Kobel nach den vier Gegentoren durch Lois Openda (23./nach Videobeweis), Benjamin Sesko (45.+2), Mohamed Simakan (46.) und Christoph Baumgartner (80.). Brandt beklagte vor dem Duell mit PSG am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) "zu viele Fehler" der Dortmunder: "Wie so oft in der Saison schenken wir dem Gegner zu viele Tore." Jadon Sanchos (10.) sehenswerte Führung war schnell vergessen.

"Nicht unser Anspruch, Fünfter zu werden"

In der Bundesliga-Tabelle liegt der BVB mit fünf Zählern Rückstand auf den Vierten RB auf Rang fünf. Jener wird aller Wahrscheinlichkeit nach aber dennoch für die Champions-League-Qualifikation reichen, da sich die deutschen Vereine durch ihr gutes Abschneiden im Europapokal große Hoffnungen auf einen weiteren Startplatz in der neu aufgesetzten europäischen Top-Liga machen dürfen.

"Es ist nicht unser Anspruch, Fünfter zu werden, das ist doch ganz klar", sagte Brandt, versicherte mit Blick auf das Halbfinal-Hinspiel in der kommenden Woche aber: "Mittwoch ist Mittwoch - und heute ist heute. Das heute ist ein bitteres Ding." Sorgen machte Innenverteidiger Mats Hummels, der angeschlagen ausgewechselt werden musste. Nach einer Platzwunde am Schienbein soll er gegen PSG aber spielen können.

In Leipzig forderte das hohe RB-Pressing das Terzic-Team, das trotzdem Schlupflöcher finden sollte. Einen Kopfball von Niclas Füllkrug (10.) lenkte Leipzigs Torwart Peter Gulacsi noch mit den Fingerkuppen um den Pfosten, auch einen Schuss Brandts (18.) aus 25 Metern parierte der Schlussmann. Erst als Sancho einen abgewehrten Ball von der Ecke des Strafraums zärtlich in den Winkel streichelte, konnte der Ungar nur noch hinterherschauen. Doch Leipzig grämte sich nicht lange und machte sofort ordentlich Druck. Mit dem Außenrist bediente der leichtfüßige Xavi seinen Zielspieler Openda, ehe der Belgier den Ball über die Linie drückte.

Viel zu tun bis zum PSG-Spiel

Leipzig machte weiter. Im Alleingang vernaschte Xavi (36.) Nico Schlotterbeck und Felix Nmecha mit einem traumhaften Dribbling und scheiterte lediglich am Pfosten. RB drückte die Dortmunder nun tief in die eigene Hälfte. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte konnte BVB-Keeper Kobel einen Fernschuss von Xaver Schlager noch halten, gegen Seskos knallharten Abstauber hatte der Schweizer dann keine Chance mehr.

Direkt nach der Pause erwischte RB den BVB auf dem falschen Fuß. Nach einem Einwurf in der eigenen Hälfte schalteten die Gastgeber eilig um, Openda fand in der Mitte den eingelaufenen Simakan, der eiskalt einschob. Bei den unaufhörlichen Leipziger Angriffsbemühungen war es für Dortmund schwer, für Entlastung zu sorgen.

Offensiv wie defensiv muss sich bis zum Mittwoch vieles verbessern. Sportdirektor Sebastian Kehl wollte die herbe Pleite mit Blick auf das Halbfinal-Hinspiel trotz eines "beschissenen Gefühls" nicht überbewerten. "Jetzt haben wir erstmal das Spiel heute zu verarbeiten", sagte Kehl und feuerte einen Appell ab: "Dann werden wir mit allem, was wir haben, uns gegen PSG am Mittwoch stemmen. Und dafür brauchen wir eine gute Stimmung. Wir brauchen am Ende eine Euphorie von außen. Wir brauchen unser Stadion. Wir brauchen Schwarz und Gelb."

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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