Fußball

"Hausherr" mit klarer Haltung BVB will Geimpfte und Genesene im Stadion

Hans-Joachim Watzke will wieder raus  aus den roten Zahlen.

Hans-Joachim Watzke will wieder raus aus den roten Zahlen.

(Foto: picture alliance/dpa/BVB)

Vor dem Start der 59. Bundesliga-Saison präsentiert Borussia Dortmund aufgrund der anhaltenden Einschränkungen durch die Corona-Pandemie erwartbar rote Zahlen. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke ordnet den Verlust als "hoch aber beherrschbar" ein - und hat dringende Bitten an Politik und Fans.

Borussia Dortmund hat das Geschäftsjahr 2020/2021 mit einem Verlust von knapp 73 Millionen Euro abgeschlossen. Das teilte der im S-Dax notierte Fußball-Bundeslist in Dortmund mit. Allein durch den entfallenen Verkauf von Eintrittskarten in der Bundesliga und der Champions League fehlten dem Verein in der vergangenen Saison mehr als 30 Millionen Euro. Beim Catering im Stadion fielen rund 16 Millionen Euro weg. In der Vorsaison hatte der Verlust bei 44 Millionen Euro gelegen. Der Umsatz ging im Ende Juni abgeschlossenen Geschäftsjahr von rund 487 auf etwa 358 Millionen Euro zurück.

Mit dem Pokalsieg und dem Erreichen des Viertelfinales in der Champions League konnte Borussia Dortmund die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Geschäftsjahr aber noch in Grenzen halten. Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, sprach von einem hohen, aber beherrschbaren Verlust. Wie bei allen Bundesligavereine waren Zuschauer in der Corona-Krise in der laufenden Spielzeit nur reduziert und nur bis Oktober zugelassen, entsprechende Einnahmen fielen weg. Die übliche Zuschauerzahl im Dortmunder Stadion liegt bei 81.000 Gästen pro Spiel. Für das erste Bundesligaspiel gegen Frankfurt (Samstag, 18.30 Uhr) plant der Verein mit knapp 25.000 Fans.

"Wenn ihr ins Stadion wollt ..."

Watzke appellierte an die Politik, jetzt "mutige Entscheidungen" in der Corona-Krise zu treffen, die mittelfristig Perspektiven bieten. Ziel des Unternehmens sei es, wieder schwarze Zahlen zu schreiben. "Wir können nicht alles lösen, in dem man den Laden abschließt", sagte Watzke - und wandte sich auch direkt an die Fans: "Wenn ihr wieder ins Stadion wollt, dann lasst euch bitte impfen."

Geisterspiele wird es zum Start der am kommenden Freitag beginnenden 59. Bundesligasaison zunächst zwar nicht geben, dafür aber eine hitzige Grundsatzdiskussion: Dürfen bald nur noch Geimpfte und Genesene in die Arenen? Oder wird der Zugang auch negativ getesteten Anhängern weiterhin ermöglicht? Anstoß der Debatte ist eine Neuerung beim 1. FC Köln, der ab Ende August nur noch geimpfte oder genesene Zuschauer in sein Stadion lassen möchte.

Bei Borussia Dortmund hat man eine klare Haltung: "2G wird bei uns deutlich favorisiert. Wenn du im Stadion weißt, dass 90 oder 95 Prozent der Zuschauer geimpft sind, hast du ein höheres Sicherheitsgefühl", sagte Watzke. "Wenn jeder die Möglichkeit hatte, sich zu impfen, können wir schon als Hausherr klar machen, dass wir das als sinnvoll erachten."

Gesundheitsminister Jens Spahn hatte in einem Interview dem "Münchner Merkur" gesagt, für "essenzielle Dinge wie öffentliche Verkehrsmittel oder den Rathaus- oder Krankenhausbesuch" müsse es weiterhin die Zugangsmöglichkeit nur mit Maske oder Test geben. Aber für "Bereiche, die nicht zur Grundversorgung gehören", könne er sich auch einen Zutritt nur für Geimpfte oder Genesene vorstellen. "Oder einen beschränkten Zugang - dass zum Beispiel zu einem Fußballspiel im Bayern-Stadion 30.000 Geimpfte und dazu noch 2000 Getestete kommen dürfen", ergänzte Spahn.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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