Suche nach dem Koeman-Nachfolger Barça spricht nicht nur mit dem Idol
29.10.2021, 19:21 Uhr
Der FC Barcelona hinkt in jeder Hinsicht den eigenen Ansprüchen hinterher, "mehr als ein Klub" zu sein.
(Foto: imago images / VI Images)
Der FC Barcelona muss mal wieder einen Volltreffer landen: Der finanziell desolat aufgestellte Klub verliert auch sportlich längst den Anschluss an die europäische Spitze, sogar national läuft es schlecht. Der Trainer ist schon weg - und der Neue muss passen.
Klub-Idol Xavi ist beim FC Barcelona nach der Trennung von Trainer Ronald Koeman nicht die einzige Option für die Nachfolge des erfolglosen Niederländers. "Ich weiß, dass überall der Name von Xavi genannt wird. Aber es gibt andere Optionen", sagte der Präsident des spanischen Klubs von Nationaltorwart Marc-André ter Stegen, Joan Laporta, in Barcelona. Namen nannte der Klubboss jedoch nicht. "Aus Respekt vor den Kandidaten und auch, weil ich die Verhandlungen nicht stören möchte, werde ich darüber Stillschweigen bewahren", erklärte Laporta.
Die Trennung von Koeman sei "freundschaftlich" erfolgt, beteuerte der Klubchef. "Er hat mir gesagt, dass er wegen der (schlechten) Ergebnisse Verständnis für unsere Entscheidung hat." Zu der Abfindung, die der finanziell schwer angeschlagene Klub dem 58-Jährigen zahlen wird, wollte der Präsident nichts sagen. "Die Gespräche laufen noch, sie sind aber vertraulich." In Spanien wird spekuliert, dass die Trennung von dem Niederländer zwölf Millionen Euro kosten soll.
Nach Berichten spanischer Fachzeitungen hat der 41 Jahre alte Xavi Hernández zwar die besten Chancen auf die Koeman-Nachfolge. Allerdings steht der Weltmeister von 2010 noch bis 2023 in Katar als Cheftrainer von Al-Sadd SC unter Vertrag. Über einen vorzeitigen Wechsel wird laut Medien jedoch bereits verhandelt. Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola ist derweil davon überzeugt, dass sein ehemaliger Schützling das Zeug hat, um Barça wieder zum Erfolg zu führen. "Ich habe keine Zweifel, dass er gut vorbereitet ist. Er kennt den Club, was sehr wichtig ist, hat Ahnung vom Fußball und viel Leidenschaft", wurde der Coach von Manchester City und Ex-Erfolgstrainer Barcelonas in "Mundo Deportivo" zitiert. "Zudem hat Xavi mehr Erfahrung als ich hatte, als ich das Profiteam übernahm."
Falls es mit Xavi nicht klappen sollte, hat Barça den Berichten zufolge vor allem den früheren argentinischen Nationalspieler Marcelo Gallardo im Blick. Der 45-Jährige ist in seinem Heimatland als Coach mit River Plate schon seit Jahren sehr erfolgreich.
Vorerst wird aber der bisherige Trainer der B-Elf Barças, Sergi Barjuan, das Team um ter Stegen und Sergio Busquets coachen. Der frühere Klub-Profi wird am Samstag daheim gegen CD Alavés sein Debüt geben. Am Dienstag steht dann in der Champions League das vorentscheidende zweite Duell bei Dynamo Kiew auf dem Programm. Nach den beiden 0:3-Pleiten gegen den FC Bayern München und bei Benfica Lissabon müssen die Katalanen gewinnen, um eine realistische Chance auf die Qualifikation für das Achtelfinale zu wahren. In der Liga belegt Barcelona nach zehn Spielen mit 15 Punkten lediglich Platz neun. Der Abstand auf die drei führenden Klubs, San Sebastián, Real Madrid und FC Sevilla, beträgt schon sechs Zähler.
Quelle: ntv.de, ter/dpa