"Was bist du denn für ein Spinner?" Bayer-Coach Schmidt beleidigt Nagelsmann
22.10.2016, 18:47 Uhr
Roger Schmidt (l.) attackiert seinen Hoffenheimer Kollegen.
(Foto: imago/Team 2)
Roger Schmidt sorgt erneut für Aufregung in der Bundesliga. Im Spiel seiner Leverkusener gegen Hoffenheim soll der Bayer-Coach seinen Trainerkollegen beleidigt haben. Für den Wiederholungstäter könnte das harte Konsequenzen haben - allerdings nicht im Klub.
Trainer Roger Schmidt vom Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen muss eine erneute Innenraumsperre für mehrere Spiele befürchten. Der 49-Jährige wurde von Schiedsrichter Bastian Dankert während des Bundesliga-Spiels gegen 1899 Hoffenheim (0:3) auf die Tribüne verwiesen, nachdem er seinen Kollegen Julian Nagelsmann heftig angegangen war. Vereinsinterne Konsequenzen wird es für Schmidt laut Sportdirektor Rudi Völler nicht geben.
"Gar nichts war das! Was bist du denn für ein Spinner?", hatte Schmidt nach einer strittigen Szene kurz nach der Halbzeitpause in Richtung Nagelsmann gerufen: "Halt doch einfach mal die Schnauze!" Völler bekräftigte, der Vorfall habe keinen Einfluss auf die Zusammenarbeit mit Schmidt: "Sie glauben doch nicht, dass wir den Trainer in Frage stellen, weil er in einem Spiel zu einem Kollegen Spinner gesagt hat."
Roger Schmidt ist Wiederholungstäter: Er wurde nach einem Skandal im Februar dieses Jahres beim 0:1 gegen Borussia Dortmund zu drei Spielen Sperre verurteilt, zwei weitere wurden bis zum 30. Juni 2017 auf Bewährung ausgesetzt. Schmidt hatte sich damals geweigert, nach seinem Verweis den Innenraum zu verlassen, daraufhin wurde das Spiel für einige Minuten unterbrochen.
Völler rechnet mit Schmidt-Verzicht
Völler geht fest davon aus, dass Schmidt nun wieder aussetzen muss. "Wir müssen in den nächsten beiden Ligaspielen auf unseren Trainer verzichten. Das ist schlimm genug. Ich hoffe nicht, dass es noch eine zusätzliche Strafe gibt. Das wäre meiner Meinung nach auch übertrieben", sagte er. Er räumte ein: "Was er gesagt hat, war sicherlich nicht die feine englische Art."
Aber nicht nur der "Platzverweis" von Schmidt sorgte nach dem Abpfiff für lebhafte Diskussionen, sondern auch die frühe Rote Karte gegen den ehemaligen Hoffenheimer Kevin Volland nach einer Notbremse gegen Kerem Demirbay (6.). "Ich habe die Szene zehnmal gesehen und weiß immer noch nicht, ob er ihn berührt hat", kommentierte Völler den Platzverweis, der letztlich spielentscheidend gewesen sei.
Demirbay (15.), Sandro Wagner (49.) mit seinem vierten Saisontreffer und Steven Zuber (60.) nutzten die Überzahl gnadenlos aus und schossen Hoffenheim zum vierten Sieg in Folge und zugleich auf einen Champions-League-Platz. "Wir freuen uns über den Sieg, können das Ergebnis aber richtig einordnen", sagte Nagelsmann, "bei uns wird keiner abheben."
Quelle: ntv.de, tno/sid