Fußball

Karriereende im Sommer Bayer-Kapitän Rolfes schockt Kollegen

Simon Rolfes hört mit dem Leistungssport auf.

Simon Rolfes hört mit dem Leistungssport auf.

(Foto: dpa)

Mit seinen 32 Jahren ist Simon Rolfes noch im besten Fußballer-Alter. Doch der Kapitän von Bayer leverkusen zieht es zu neuen Aufgaben. Die Mannschaftskollegen ahnten von seinen Plänen offenbar nichts.

Stefan Kießling war "ein bisschen geschockt". Es war aber nicht das 0:1 beim FC Bayern, das den Torjäger von Bayer Leverkusen aus der Fassung brachte. Es war vielmehr die Nachricht, dass sein langjähriger Weggefährte und Kapitän Simon Rolfes seine Fußball-Karriere nach dieser Saison beenden wird. Damit hatte der 26-malige Nationalspieler am Samstag auch die Kollegen überrascht. "Ich habe dann im Sommer zehn schöne Jahre für Leverkusen gehabt. Es war eine wunderbare Zeit. Ich habe auf internationalem Niveau gespielt, immer auf Topniveau. Ich bin noch gesund und fit. Und ich denke, das ist ein guter Zeitpunkt, meinen Platz freizumachen und die Karriere abzuschließen", sagte der 32-Jährige dem TV-Sender Sky nach dem 0:1 im Bundesliga-Topspiel bei Bayern München. "Ich wollte, dass es frühzeitig raus ist und der Verein Planungssicherheit hat."

Rudi Völler hatte er vor seinem 267. Bundesligaspiel informiert. Rolfes sei vor dem Abflug nach München zu ihm ins Büro gekommen und habe ihm seine Entscheidung mitgeteilt, sagte der Bayer-Sportdirektor. "Simon hat sich noch mal bedankt für die Anfrage, dass wir vielleicht noch mal ein Jährchen drauflegen." Bayers Geschäftsführer Michael Schade sagte: "Er war und ist für uns ein ganz wichtiger Spieler, als Kapitän und als Spielerpersönlichkeit. Die Tür zu Bayer 04 Leverkusen wird für ihn immer geöffnet sein." Doch Rolfes mochte nicht mehr. Der Familienvater, der mit Bayer nie Meister wurde und mit dem Nationalteam 2008 EM-Zweiter, hat klare Pläne: "Ich will mich selbstständig machen im Karrieremanagement für Sportler." Erst aber freue er sich "auf noch sechs Monate mit den Jungs".

Während einer langen Verletzungspause in der Saison 2009/10 habe er erstmals gemerkt, "dass ich in einem Geschäft tätig bin, in dem es sehr schnell vorbei sein kann. Ich habe begriffen, wie wichtig es ist, sich frühzeitig Gedanken über die Zeit nach dem Fußball zu machen und gegebenenfalls schon etwas vorzubereiten." Zusammen mit Markus Elsässer, einem bekannten Investor und Fondsmanager, hat Rolfes eine Firma gegründet. "Wir wollen Sportlern Wege und Lösungen aufzeigen, wie sie während der Karriere das Leben neben dem Sport am besten gestalten - und dafür, wie sie sich auf die Zeit danach gut vorbereiten können", sagte Rolfes. Völler versprach Rolfes "einen tollen Abschied" im Sommer und "immer offene Türen" bei Bayer. Und auch Kießling erholte sich rasch vom ersten Schock: "Simon ist ein schlauer Kerl, der hat sich das schon richtig überlegt."

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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