Guardiola korrigiert sich zum Sieg FC Bayern schlägt Leverkusen abgezockt
06.12.2014, 20:38 Uhr
Bayern-Verteidiger Mehdi Benatia im Zweikampf mit Leverkusens Stürmer Josip Drmic.
(Foto: AP)
Mit taktischen Neuerungen schickt Josep Guardiola seinen FC Bayern ins Spitzenspiel gegen Leverkusen, doch die 1. Halbzeit bringt ein Chancenplus für Bayer. Erst als die Münchner in der Pause umstellen, gewinnen sie klar die Oberhand - und siegen verdient.
Nach taktischen Umstellungen von Trainer Pep Guardiola zur Pause hat der FC Bayern das Bundesliga-Spitzenspiel gewonnen und einen weiteren Schritt zur Herbstmeisterschaft gemacht. Beim 1:0 (0:0) gegen Bayer Leverkusen mussten die Münchner allerdings Schwerstarbeit verrichten und waren 90 Minuten lang gefordert. Franck Ribéry war mit seinem Linksschuss in der 51. Minute der Matchwinner in einem intensiv geführten Duell vor 71.000 Zuschauern.
Damit bauten die Bayern ihre eindrucksvollen Erfolgsserien aus: Seit 18 Bundesliga-Spielen sind sie unbesiegt, die vergangenen zehn Heimspiele wurden gewonnen.
Leverkusen spielt mutig mit
Zum attraktiven Spiel in München trugen auch die Gäste bei. Mit mutigem Pressing ließ Roger Schmidt, der zu Jahresbeginn die Guardiola-Bayern mit RB Salzburg in einem Test mit 3:0 gedemütigt hatte, seine Elf wie angekündigt agieren. Die Gäste schnupperten auch gleich an einer Führung. Doch nach einem missglückten Abwehrschlag von Weltmeister Jérome Boateng konnte Karim Bellarabi die größte Chance vor der Pause nicht nutzen (3.). Der Lupfer des Nationalspielers über Manuel Neuer hinweg war nicht stark genug geschossen. Bayern-Verteidiger Juan Bernat konnte retten.
Im rasanten Duell sahen sich die Münchner gegen die effektive Defensivarbeit der Bayer-Formation vor selbst für ihre Extra-Klasse lange nicht lösbare Probleme gestellt. Oft waren die Gastgeber gegen aggressiv anlaufende Leverkusener zu langen Bällen gezwungen, die in der Regel sichere Beute der konzentrierten Abwehrreihe waren.
Nur wenn es beim Rekordmeister schnell ging, wurde es gefährlich. Flink setzte sich Bernat auf dem linken Flügel durch, doch nach seiner Hereingabe rettete Wendell vor dem einschussbereiten Thomas Müller (12.). Einen gefährlichen Münchner Torabschluss gab es vor der Pause nicht zu vermerken. Eindrucksvoll untermauerten beide Teams, dass eine Partie auch mit wenigen Torchancen attraktiv sein kann.
Götze muss früh runter
Guardiola reichte ein attraktives 0:0 aber nicht. Er reagierte auf den starken Leverkusener Auftritt in der Pause mit Umstellungen und einem Wechsel. Der Bayern-Coach brachte den zweikampfstarken Sebastian Rode anstelle des wirkungslosen Mario Götze als defensive Verstärkung, beorderte Robert Lewandowski von links in die Mittelstürmerposition und ließ Ribéry links offensiver ran. So wirkungsvoll die Maßnahmen letztlich waren, der taktischen Antwort Guardiolas war der Führungstreffer in einem nun komplett anderen Spiel nicht direkt geschuldet.
Eine Flanke Rafinhas von rechts aus dem Halbfeld legte Xabi Alonso per Kopf in die Mitte ab. Dort verwandelte Ribéry, der bis dahin sicher von Tin Jedvaj in Schach gehalten wurde, zum zweiten Saisontor. Insgesamt aber agierten die Münchner nach den Umstellungen nicht mehr statisch und diktierten nun die Begegnung. Leverkusen hatte nicht mehr den Zugriff auf das Spiel.
Und die Bayern? Die legten richtig los, trafen aber einfach nicht. Müllers Flanke wurde an den Pfosten abgefälscht (56.), gegen Arjen Robbens Schuss nach Zuspiel von Ribéry rettete Bayer-Keeper Bernd Leno mit einer Glanzparade (57.). Als Lewandowski nach einem Konter aus kurzer Distanz abschloss, sprangen viele Bayern-Fans schon zum Jubeln auf: Doch der Pole hatte frei stehend aus vier Metern statt des leeren Tors nur das Außennetz getroffen (59.).
Statt eines möglichen 4:0 blieb Leverkusen gegen dominante Bayern im Spiel. Die Hereinnahmen von Simon Rolfes (für Lars Bender) und Josip Drmic (für Heung-Min Son) hatten aber nicht die gleiche Wirkung wie der vorangegangene auf Münchner Seite mit Rode. Auch Robbie Kruse (75. für Kießling) konnte den Bayern-Sieg nicht mehr verhindern.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa