Fußball

Völlig "unnötiges" Pokal-Drama Bayer Leverkusen ärgert sich maßlos vor Spiel gegen den FC Bayern

Enges Ding zwischen Bayer Leverkusen und dem SC Paderborn.

Enges Ding zwischen Bayer Leverkusen und dem SC Paderborn.

(Foto: dpa)

Die Aufgabe in der 2. Runde des DFB-Pokals ist für Bayer Leverkusen nicht leicht. Die Werkself muss beim starken Zweitligisten SC Paderborn antreten. Und es wird ein unglaublicher Krimi, über den sich die Leverkusener am Ende massiv ärgern.

Bayer Leverkusen steht im Achtelfinale des DFB-Pokals. Viel mehr gute Nachrichten gab es für die Werkself an diesem Mittwochabend nicht. Beim Zweitligisten SC Paderborn gab es einen 4:2-Erfolg nach Verlängerung, der auf den denkbar zittrigsten Beinen herbei gespielt worden war. Und reichlich Potenzial gehabt hätte, als kleines Fiasko zu enden. Dabei lief ab der 58. Minute eigentlich alles für Leverkusen. Der Paderborner Felix Götze sah nach einer Notbremse gegen Christian Kofane Rot, den Freistoß zauberte Alejandro Grimaldo ins Tor, 1:0.

Wieder hatte der Spanier zugeschlagen, zum wiederholten Mal in dieser Saison. Der 30-Jährige hat sich längst zum besten Freistoßschützen in Europa entwickelt. Er schlenzte den Ball mit traumwandlerischer Sicherheit ins Tor. Das ist auch sein Anspruch, wie er zuletzt der "Süddeutschen Zeitung" sagte. "Von 23, 25, 27 Metern. Wenn es da einen Freistoß für uns gibt, denke ich: Den musst du machen. Den darfst du jetzt nicht vergeben. Ich will nicht sagen, dass ein Freistoß aus der Distanz wie ein Elfmeter für uns ist. Die Schwierigkeit ist eine andere. Aber es ist eine sehr klare Torchance." Seit über 15 Jahren trainiert er die vom Brasilianer Juninho inspirierte Technik.

Leverkusen war nach der Führung überlegen, aber nicht souverän. In der 88. Minute rettete Edmond Tapsoba noch auf der Linie, zwei Minuten später glichen die Gastgeber aber aus. Stefano Marino stieg im linken Fünfer-Eck hoch und köpfte den Ball unhaltbar unter die Latte und ins ostwestfälische Glück. Paderborn eskalierte. Und in der sechsten Minute der Verlängerung noch mehr. Leverkusen stümperte mehrfach im Strafraum, ehe der seit April torlose Sven Michel traf, 2:1, in Unterzahl. Der aufziehende Wahnsinn in Ostwestfalen war bereit für die Sensation. Doch die Wut der Werkself wurde größer, nicht mehr beherrschbar für den Sportclub.

Lieber nachsitzen als ausscheiden

Leverkusen schlug durch Jarell Quansah (105.+1) schnell zurück, ehe Ibrahim Maza (120.+2) und Aleix Garcia (120.+4) die Werkself endgültig retteten. Doch in die große Erleichterung mischte sich vor allem Ärger über sich selbst, erst recht mit Blick auf das Bundesliga-Topspiel am Samstag beim nicht zu bremsenden FC Bayern (18.30 bei Sky und im ntv.de-Liveticker). "Unnötig, komplett unnötig", seien die zusätzlichen 30 Minuten beim Pokalfight in Ostwestfalen laut Jonas Hofmann gewesen, "aber mein Gott, so ist das Game. Wir werden da trotzdem mit Ehrgeiz hinfahren, um was mitzunehmen und nicht jammern. Die 30 Minuten waren natürlich nicht hilfreich, aber wir nehmen es lieber so, als wenn wir rausgeflogen wären."

In die gleiche Kerbe schlug auch Trainer Kasper Hjulmand. "Es kommen wichtige Tage. Wir werden nicht viel trainieren, um die Energie wiederzufinden", sagte der Däne, der mit dem Auftritt seiner Werkself bei dem aufmüpfigen Zweitligisten nicht zufrieden war: "Insgesamt ein Sieg - aber sehr viele Probleme."

Quelle: ntv.de, tno

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen