"Für euren Scheiß-Fußball ..." Bayern-Ultras kontern Hoeneß-Spruch
30.03.2024, 21:58 Uhr
Die Ultras des FC Bayern schlagen zurück.
(Foto: IMAGO/Michael Weber)
Es brodelt beim FC Bayern: Mit der Niederlage gegen Borussia Dortmund schwinden nicht nur die Meisterhoffnungen in der Fußball-Bundesliga. Auch die Fankurve wehrt sich gegen ein Interview des Bayern-Patrons Uli Hoeneß.
Die Ultras des FC Bayern haben sich gegen die Kritik von Uli Hoeneß gewehrt. Der Ehrenpräsident hatte die Kurve zuvor für den Tennisball-Protest gegen den DFL-Deal kritisiert. Bei der 0:2-Niederlage des deutschen Fußball-Rekordmeisters an diesem Samstagabend gegen den BVB hielten die Fans nun ein Banner hoch, auf dem Stand: "Für euren Scheiß-Fußball seid ihr doch selbst verantwortlich, Uli!"
Der Spruch ist eine Anspielung auf eine Hoeneß-Wutrede aus dem November 2007. Damals hatten Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung die schlechte Stimmung und die hohen Ticketpreise in der damals noch neuen Allianz Arena moniert. Hoeneß sagte dann den legendären Satz: "Scheiß-Stimmung, da seid ihr doch dafür verantwortlich und nicht wir!"
Anlass für den neuerlichen Seitenhieb war eine Aussage des Bayern-Patrons im Bayerischen Rundfunk gewesen. Hoeneß kritisierte den Fan-Protest zum geplanten Investoren-Einstieg bei der DFL scharf. Zu Beginn des Jahres warfen bundesweit Fans Tennisbälle und Süßigkeiten auf den Rasen und sorgten damit für zahlreiche und lange Spielunterbrechungen.
"Diese bescheuerten Tennisbälle"
Auch der FC Bayern war von den Protesten betroffen. Nach der frühen 1:0-Führung war Mitte Februar die Partie gegen Bochum minutenlang unterbrochen gewesen. Der VfL drehte die Partie und gewann schließlich mit 3:2. "Wir haben drei Punkte verloren wegen dieser bescheuerten Tennisbälle. Wir führen in Bochum eins zu null. Harry Kane kann gerade das zwei zu null machen", sagte Hoeneß. "Es sind 20 Minuten gespielt, es regnet in Strömen, dann schmeißen unsere Fans, die immer so tun, wie wenn sie immer den FC Bayern so lieben, die Bälle", erklärte er weiter.
"Unsere Spieler stehen bei strömendem Regen in ihren nassen Trikots 15 Minuten auf dem Platz, weil das Spiel unterbrochen wird. Und anschließend verlieren wir dieses Spiel in Bochum, das gar nicht zu verlieren war. Das sind dann die Leute, die immer behaupten von sich, dass sie die wahren Fans des FC Bayern sein. Das kann ich leider nicht unterschreiben", führte der Ehrenpräsident weiter aus.
Hoeneß sei davon überzeugt, sagte er, "dass 98 Prozent dieser Fans überhaupt nicht begriffen haben, worum es geht. Es ging nicht darum, jetzt die Bundesliga in ihrer Selbstständigkeit einzuschränken. Nicht darum, den Fans irgendetwas wegzunehmen". Die DFL hatte nach den beständigen Protesten den Investoren-Deal abgeblasen, Hoeneß hielt das für falsch. Der FC Bayern taumelt unterdessen in einer sportlichen Krise. Sieben Spieltage vor Schluss liegen die Münchner 13 Punkte hinter Tabellenführer Bayer Leverkusen. Die Meisterschaft ist damit nur noch rechnerisch möglich.
Quelle: ntv.de, ses