"Steht ihm nicht zu" Bayerns Salihamidzic rügt Lewandowski
02.09.2019, 11:46 Uhr
So nicht: Brazzo greift durch.
(Foto: imago images / ActionPictures)
Wer ist hier der Chef? Hasan Salihamidzic, Sportdirektor des FC Bayern, kritisiert Angreifer Robert Lewandowski dafür, dass der ihn wegen seiner lange fruchtlosen Bemühungen auf dem Transfermarkt kritisiert. Ansonsten würde er, also Salihamidzic, seinen Job gerne noch länger machen.
Hasan Salihamidzic, der früher nur Brazzo genannt wurde und sich seit zwei Jahren als Sportdirektor des FC Bayern versucht, hat Robert Lewandowski kritisiert. Warum? Der polnische Nationalspieler und passionierte Torjäger hatte gesagt, dass ihn die Transfers des Fußball-Bundesligisten nicht überzeugten. Nun reagierte sein Chef Salihamidzic und sagte dem "Kicker", er habe Lewandowski "neulich gesagt, dass er sich bitte um meinen Job oder den Job von Karl-Heinz Rummenigge oder Uli Hoeneß nicht sorgen muss - und schon gar nicht öffentlich. Das steht ihm nicht zu. Ich glaube, dass er das verstanden hat".
Lewandowski hatte während der USA-Reise der Münchner in der Sommerpause, nach der 0:2-Niederlage im Supercup gegen Borussia Dortmund und auch in einem "Sport Bild"-Interview Verstärkungen für den FC Bayern angemahnt. Mittlerweile haben die Münchner nach Lucas Hernández von Atlético Madrid, Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart und Fiete Arp vom Hamburger SV noch Philippe Coutinho vom FC Barcelona, Ivan Perisic von Inter Mailand und Michaël Cuisance von Borussia Mönchengladbach verpflichtet.
"Im Wesentlichen sind jetzt tatsächlich der Trainer und die Spieler gefordert", sagte der 42 Jahre alte Ex-Profi Salihamidzic. "Die Stimmung im Team ist sehr gut, das hat man in der Vorbereitung und in den ersten Spielen gemerkt. Ich traue der Mannschaft sehr viel zu." Gleichzeitig erneuerte er seine Aussage, beim FC Bayern nie unter einem anderen Sportvorstand zu arbeiten. Dies sei "unverrückbar. Ich fülle schon jetzt als Sportdirektor das Aufgabenfeld eines Sportvorstandes aus."
"Ich habe mich weiterentwickelt"
Der Vertrag von Salihamidzic in München läuft im kommenden Sommer aus. Bisher gab es noch keine Gespräche über eine Verlängerung. "Klar habe ich Lust, weiterzumachen", sagte er: "Ich trage eine große Verantwortung, kann gestalten, und natürlich muss ich auch einiges aushalten. Aber damit kann ich umgehen, das habe ich gezeigt." Bisher habe er "viel gemacht, ich habe viel gesehen, viel erfahren, viel gelernt, zuletzt wieder in der nicht gerade einfachen Transferperiode 2019. Mit einem Satz: Ich habe mich weiterentwickelt".
Für die Zukunft hält Salihamidzic die Förderung von Talenten wie Cuisance, Alphonso Davies und Arp für unerlässlich. "Wenn wir das nicht machen, wird es schwierig für den FC Bayern. Wir können nicht in jedem Sommer dreistellige Millionensummen ausgeben." Darüber würde er auch mit Trainer Niko Kovac "immer wieder sprechen. Auch wenn es unser Ziel ist, die Meisterschaft und auch einmal wieder die Champions League zu gewinnen, müssen wir diese jungen Spieler regelmäßig einbauen."
Quelle: ntv.de, sgi/dpa/sid