Ortega signalisiert Interesse Bayerns "komplexe" Torwartsuche wird zum Risikospiel
15.08.2023, 13:28 Uhr Artikel anhören
Sven Ulreich hütet derzeit das Tor des FC Bayern.
(Foto: IMAGO/kolbert-press)
Bei der fieberhaften Suche nach einem neuen Torwart ist der FC Bayern nun beim Champions-League-Sieger fündig geworden. Der Ex-Bielefelder Stefan Ortega von Manchester City soll interessiert sein, doch der Transfer könnte sich schwierig gestalten. Und den Münchnern läuft die Zeit davon.
Der eine Kandidat wechselte kurzerhand zu Real Madrid, der andere verletzte sich an der Schulter - nun hat Bayern München auf der schwierigen Suche nach einem neuen Torwart Stefan Ortega von Manchester City ins Visier genommen. Der Fußball-Rekordmeister nahm bereits Kontakt zum früheren Bielefelder auf. Der Vertrag von Ortega bei City läuft noch bis 2025, sein Marktwert wird auf neun Millionen Euro beziffert.
Nach SID-Informationen hätte Ortega durchaus Interesse an einem Wechsel nach München - denkbar wäre wohl ein Leihgeschäft. Allerdings könnte sich der Transfer schwierig gestalten, da der Champions-League-Sieger kurzfristig einen Ersatz für den 30-Jährigen benötigen würde.
Bei City ist Ortega Ersatz hinter Stammkeeper Ederson, kommt jedoch regelmäßig in Pokalspielen zum Einsatz. Teammanager Pep Guardiola ist mit seinem deutschen Keeper sehr zufrieden und würde ihn gerne behalten. Beim FC Bayern, der am Freitag (20.30 Uhr/Sat.1 und DAZN und im ntv.de-Liveticker) in Bremen in die neue Saison startet, wäre Ortega bis zur Rückkehr des nach wie vor nicht fitten Kapitäns Manuel Neuer die Nummer eins.
Nur Ulreich ist "eindeutig zu wenig"
Die Bayern stehen auf der Torhüterposition angesichts der unklaren Situation um Neuer vor einem Dilemma. "Es ist extrem komplex", sagte Trainer Thomas Tuchel erst am Freitag: "Wir suchen wahrscheinlich etwas, was kein anderer Verein sucht. Jemanden, der das Zeug zur Nummer eins hat und bei einer Rückkehr von Manu seinen Stolz schlucken kann."
Mit Kepa vom FC Chelsea standen die Bayern laut Vorstandschef Jan-Christian Dreesen bereits kurz vor einem Abschluss, der Spanier wechselt aber zu Real, um dort den schwer am Knie verletzten Thibaut Courtois zu ersetzen. Der Argentinier Geronimo Rulli (Ajax Amsterdam), an dem die Münchner ebenfalls Interesse hatten, verletzte sich am Wochenende gleich selbst an der Schulter.
Neben Ortega wird nun vor allem wieder der vereinslose David de Gea (zuletzt Manchester United) gehandelt. Genannt werden zudem Marokkos Nationaltorhüter Bono vom FC Sevilla sowie Hugo Lloris (Tottenham Hotspur). Aktuell haben die Münchner in Sven Ulreich nur einen profierfahrenen Keeper im Kader, "eindeutig zu wenig", wie Tuchel befand.
Auch ein Sechser soll noch kommen
Der Gesundheitszustand des 37 Jahre alten Neuers hatte zuletzt weiter für Spekulationen gesorgt, aktuell scheint die Rückkehr des Kapitäns offener denn je. Neuer, so Tuchel, solle "alle Zeit der Welt" bekommen, um an seinem Comeback zu arbeiten: "Wenn sich Manu ganz frei fühlt, kann es auch schnell gehen."
Die Suche nach einem Torhüter entwickelt sich immer mehr zum Risiko, weil der Saisonbeginn vor der Tür steht und der deutsche Rekordmeister noch immer nicht weiß, wer die Füllkrugs, Nmechas und Opendas und irgendwann auch die Haalands, Salahs und Vinicius Juniors vom Toreschießen abhalten soll. Sie ist jedoch nicht die einzige Münchner Baustelle und möglicherweise auch nicht die wichtigste. Tuchel wünscht sich nach wie vor einen defensiv denkenden Sechser - nach der 0:3-Pleite im Supercup gegen Leipzig umso mehr. Zudem zieht es Verteidiger Benjamin Pavard zu Manchester United. Es geht wohl nur noch um die Ablöse.
Quelle: ntv.de, dbe/sid