Fußball

Beinahe leere Ersatzbank Bayers Notelf ist kein Bayern-Jäger

Leverkusens Leon Bailey schafft es seinen Kommentar zum Verletzungspech, zum Spiel allgemein und zum Ergebnis in einen Gesichtsausdruck zu packen.

Leverkusens Leon Bailey schafft es seinen Kommentar zum Verletzungspech, zum Spiel allgemein und zum Ergebnis in einen Gesichtsausdruck zu packen.

(Foto: dpa)

Leverkusen ist das Verletzungspech in diese Saison treu. Gegen Hertha bekommt die Werkself zwar noch ein Team zusammen. Doch auf der Ersatzbank bleiben schon drei Plätze frei. Die Berliner Hertha kann die Misere des Gegners aber nicht nutzen.

Bayer Leverkusen hat die große Chance verpasst, sich zum Bayern-Jäger Nummer eins aufzuschwingen. Nach zuvor fünf Siegen in Folge gab die Werkself beim ereignisarmen 0:0 gegen Hertha BSC wieder Punkte ab und bleibt damit Dritter in der Fußball-Bundesliga. Nach der überraschenden 1:2-Heimniederlage von Borussia Dortmund gegen den 1. FC Köln hätte Leverkusen mit einem Sieg Rang zwei mit einem Punkt Rückstand auf den FC Bayern München erobern können. Allerdings musste Bayer-Trainer Peter Bosz insgesamt neun namhafte Profis ersetzen. Gleich drei von ihnen meldeten sich kurzfristig am Spieltag ab. 

Lucas Alario (Knieprobleme), Karim Bellarabi (Oberschenkelprobleme) und Nadiem Amiri (krank) fielen kurzfristig aus. Dass Sven Bender (Sprunggelenkprobleme), Edmond Tapsoba (Trainingsrückstand nach positivem Corona-Test) sowie die Langzeitverletzten Santiago Arias, Ezequiel Palacios, Paulinho und Charles Aranguiz ausfallen würde, war schon vorher klar. Eine namhafte Startelf bekam Bayer zwar zustande, aber auf der Bank saßen nur vier Feldspieler, drei Kaderplätze blieben frei.

Die Hertha belegt eine Woche vor dem Derby mit dem aktuell enteilten Stadtrivalen 1. FC Union mit acht Punkten weiter einen enttäuschenden 13. Rang, bewies aber zumindest wieder ihre Auswärtsstärke. Sieben ihrer acht Punkte holte die "Alte Dame" in der Fremde.

Labbadias im Hälfte zwei beinahe ohne Offensive-Aktion

Hertha-Coach Bruno Labbadia, der in Leverkusen 2008 den Sprung zum Bundesliga-Trainer geschafft hatte, aber nur ein Jahr bleiben durfte, vertraute an alter Wirkungsstätte derweil derselben Elf wie in der Vorwoche. Diese hatte zwar mit 2:5 gegen Borussia Dortmund verloren, war aber augenscheinlich um Wiedergutmachung bemüht. Die Berliner machten in den ersten 20 Minuten des mäßigen und wenig unterhaltsamen Spiels bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt den etwas besseren Eindruck.

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Die Gäste waren gut organisiert, im Offensivspiel aber ebenfalls harmlos. Die erste nennenswerte Torchance hatte aber Bayer, als Kerem Demirbay nach einem Ballverlust von Niklas Stark aus fast 30 Metern einfach draufhielt und Hertha-Torhüter Alexander Schwolow zu einer guten Parade zwang (33.).

Nach dem Wechsel übernahmen die Gastgeber noch mehr das Kommando. Die Hertha stand nun zu tief und verteidigte fast nur noch. Das allerdings weiterhin sehr solide. Es brauchte schon Freistöße für die Gastgeber, um erneut durch Demirbay wenigstens halbwegs gefährlich zu werden (55./67.). Die Hertha war bei den sich ergebenden Kontergelegenheiten unkonzentriert und blieb somit fast die gesamte zweite Halbzeit ohne echte Offensiv-Aktion. Bezeichnend: In der 70. Minute wechselte Labbadia beide Stürmer aus. In der Nachspielzeit verpasste Leverkusens Lars Bender mit einem Kopfball nach einem Freistoß knapp das Berliner Tor.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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