Fußball

Erpressung mit "Sexvideo" Benzema zu Haft auf Bewährung verurteilt

Für Karim Benzema endete der Prozess um einen Erpressungsskandal mit einem Schuldspruch.

Für Karim Benzema endete der Prozess um einen Erpressungsskandal mit einem Schuldspruch.

(Foto: AP)

Der französische Fußball-Profi Karim Benzema ist für seine Beteiligung an der Erpressung eines ehemaligen Nationalmannschaftskollegen schuldig gesprochen und zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden. Ins Gefängnis muss Benzema nicht, die Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt.

Der französische Fußball-Superstar Karim Benzema wurde für seine Beteiligung an der Erpressung seines ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Mathieu Valbuena schuldig gesprochen. Der Profi von Real Madrid wurde zu einer Haftstrafe von einem Jahr, ausgesetzt zur Bewährung, verurteilt. Zudem muss er eine Geldstrafe in Höhe von 75.000 Euro bezahlen. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor zehn Monate Haft auf Bewährung und eine Geldstrafe von 75.000 Euro für den Nationalspieler beantragt. Die Verteidiger forderten Freispruch.

"Wir sind geschockt von dem Urteil", sagte Benzemas Anwalt Paul-Albert Iweins nach der Urteilsverkündigung in Versailles. Er kündigte an, in Berufung zu gehen. Die Richter sehen es als erwiesen an, dass Benzema 2015 in die versuchte Erpressung seines damaligen Kollegen in der Nationalmannschaft, Mathieu Valbuena, verwickelt gewesen war. Damals wurde dem französischen Mittelfeldspieler Mathieu Valbuena bei einem Anruf mit der Veröffentlichung eines intimen Videos gedroht, auf dem dieser zu sehen sei. Benzema hat dabei nach Überzeugung des Gerichts als Komplize agiert.

"Kein barmherziger Samariter"

Benzema hatte Valbuena wegen des Videos kontaktiert. Er soll im Auftrag eines Jugendfreunds seinen Teamkollegen gedrängt haben, die Geldforderung der Erpresser zu erfüllen. Benzema beteuert hingegen, er habe Valbuena mit einem guten Rat lediglich einen Gefallen tun wollen. "Benzema ist kein barmherziger Samariter, der helfen wollte", sagte allerdings Staatsanwältin Segolene Mares: "Er wollte den Erpressern über Unterhändler den Weg ebnen, an das Geld zu kommen." Neben Benzema waren noch vier weitere Männer angeklagt. Sie sollen damit gedroht haben, das Video zu veröffentlichten, um von Valbuena Geld zu erpressen. Gegen sie verhängte das Strafgericht von Versailles Haftstrafen von 18 Monaten auf Bewährung bis zu zweieinhalb Jahren Gefängnis.

Der Skandal hatte die französische Nationalmannschaft vor sechs Jahren erschüttert, sowohl Benzema als auch Valbuena mussten das Team verlassen. Wegen der Verwicklung in die Affäre hatte er 2016 die Europameisterschaft im eigenen Land verpasst, zwei Jahre später wurde Frankreich ohne ihn Weltmeister. Benzema wurde von Nationaltrainer Didier Deschamps mittlerweile wieder begnadigt.

Quelle: ntv.de, ter/AFP

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