Fußball

Leipzig im, nun ja, Hexenkessel Besiktas' Pepe läuft heiß und fordert Werner

"Ich kämpfe für jeden meiner Klubs, als ob es mein letztes Spiel wäre": Pepe.

"Ich kämpfe für jeden meiner Klubs, als ob es mein letztes Spiel wäre": Pepe.

(Foto: imago/Seskim Photo)

Es wird ein hitziges Duell, Alt gegen Jung, Spieler mit Erfahrung gegen Debütanten. Und, Obacht, Pepe gegen Timo Werner. RB Leipzig will in der Champions League bei Besiktas in Istanbul seine Stärken ausspielen. Der Gegner setzt auf Geduld und Klugheit.

Die These, dass das heute in Istanbul eine internationale Bewährungsprobe für die Leipziger Rasenballsportler wird, ist keine gewagte. Der Gegner: Besiktas, türkischer Fußballmeister. Die schwarzen Adler setzen auf ihre heißblütigen Fans setzen, im Vodafone-Park am Bosporus dürfte es heute (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) durchaus laut werden. Die Partie am zweiten Spieltag der Champions League wird auch ein Duell der Gegensätze: Alt gegen Jung, hochdekorierte Spieler mit Erfahrung gegen die Debütanten aus der Bundesliga.

Istanbul - Leipzig, Dienstag, 20.45 Uhr

Beşiktaş Jimnastik Kulübü: Fabri - Medel, Pepe, Tosic, Caner - Hutchinson, Özyakup - Ricardo Quaresma, Talisca, Babel - Tosun. - Trainer: Günes
Rasenballsport Leipzig: Gulacsi - Klostermann, Orban, Upamecano, Bernardo - Keita, Demme - Sabitzer, Forsberg - Poulsen, Werner. - Trainer: Hasenhüttl
Schiedsrichter: Karasew (Russland)

Mögliches Duell im Mittelpunkt: Pepe vs. Timo Werner. 34 Jahre alter knallhart-kompromissloser Innenverteidiger mit einem Faible für Ausraster und Rote Karten gegen den deutschen Nationalstürmer mit dem Turbo und der Treffer-Lizenz, der in der Königsklasse aber noch auf sein erstes Tor wartet. Gut, er hat ja mit dem 1:1 gegen die AS Monaco auch erst ein Spiel absolviert. Pepe jedenfalls, der mit Portugal 2016 in Frankreich die Europameisterschaft gewann, reüssierte mit Real Madrid bereits dreimal in der Champions League. Er weiß also, wie das geht. Nun glaubt er, dass er auch Besiktas in Europas Königsklasse Geschichte schreiben kann. Die Gruppenphase müsse sein Team auf jeden Fall überstehen: "Jeder weiß, dass ich es hasse, zu verlieren. Ich kämpfe für jeden meiner Klubs, als ob es mein letztes Spiel wäre, ich lasse in jedem Spiel mein Herz und meine Seele auf dem Rasen." Nach dem 3:1 beim FC Porto gehen Pepe und seine Kollegen als Spitzenreiter der Gruppe G in die Partie. Werner, 13 Jahre jünger als der Portugiese, läuft immerhin mit der Empfehlung von fünf Toren aus sechs Ligaspielen an.

Kommunikation unter besonderen Voraussetzungen: Die Fans von Besiktas können laut sein, sehr, sehr laut. Bei 141 Dezibel soll der Rekord liegen. Zum Vergleich: Die Formel 1 kommt mittlerweile nur noch auf 134 Dezibel. Die Abstimmung zwischen Abwehr und ihm müsse dennoch gut funktionieren, sagt Leipzigs Torwart Peter Gulacsi. Der Ungar hat einen wirklich guten Plan und fordert von seinen Kollegen: "Wir müssen uns zu einhundert Prozent auf unsere Leistung auf dem Platz konzentrieren und nicht auf das, was auf den Rängen passiert." Kollege Bruma, von 2013 bis zum Sommer dieses Jahres in der türkischen Süper Lig für Galatasaray und Gaziantepspor am Ball, sieht das ähnlich: "Ja, das wird ein Hexenkessel. Die Besiktas-Fans sind sehr euphorisch. Aber so macht das Fußballspielen Spaß."

Mit diesem Personal plant RB Leipzig: Der in der Bundesliga gesperrte Naby Keita scheint fit. Zumindest war er beim Abschlusstraining dabei, nachdem ihn zuletzt Probleme am Oberschenkel plagten. Ob Ralph Hasenhüttl das Mittelfeld-Genie allerdings von Beginn an bringt, ließ er offen. Es gilt aber als wahrscheinlich, Keita ist einfach zu wertvoll für die Mannschaft. Allzu viel dürfte der Trainer im Vergleich zum 2:1 am Wochenende gegen Frankfurt nicht rotieren lassen.

Damit rechnen die Trainer: "Es wird temporeich. Ein Spiel mit vielen Torraumszenen. Es wird wichtig sein zu doppeln. Die 1:1-Qualitäten sind extrem hoch bei Besiktas Istanbul." Sagt Hasenhüttl. Sein Kollege Senol Günes ordnet die Leipziger so ein: "Sie sind eine disziplinierte und aggressive Mannschaft, die sich auf ihre schnellen und plötzlichen Attacken verlassen kann. Um gegen so ein extrem talentiertes Team erfolgreich zu sein, muss man extrem geduldig und klug spielen. Wenn wir in dieser Gruppe weiterkommen wollen, müssen wir unsere Heimspiele gewinnen."

Quelle: ntv.de, sgi/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen