Nach Vertragsende 2025 Boss Watzke hört bei Borussia Dortmund auf
08.01.2024, 13:20 Uhr
Zieht sich 2025 vom BVB zurück: Hans-Joachim Watzke.
(Foto: picture alliance / Inderlied/Kirchner-Media)
Bei Borussia Dortmund kündigt sich das Ende einer Ära an: Klubboss Hans-Joachim Watzke wird seinen Ende 2025 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Das verkündet der Fußball-Bundesligist in einer Ad-hoc-Mitteilung. Watzke hätte dann 20 Jahre den Posten des Geschäftsführers bekleidet.
Der Boss geht nach 20 Jahren: Hans-Joachim Watzke scheidet beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund Ende 2025 als Geschäftsführer aus. Der 64-Jährige verkündete im Trainingslager in Marbella, dass er seinen auslaufenden Kontrakt nicht verlängern werde. Sein Vertrag als Vorsitzender der Geschäftsführung des BVB war im Mai 2021 noch bis 2025 verlängert worden. Damals hatte Watzke seinen vorgesehenen Ausstieg wegen der Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen verschoben. "Ich kenne meine Verantwortung gegenüber diesem Verein sehr genau. Es ist völlig ausgeschlossen, dass ich in der größten Krise von Bord gehe", hatte er gesagt.
"Mir war es immer wichtig, dass es ein selbstbestimmter Abgang werden würde. Es war eine lange Zeit", sagte Watzke nun laut "Ruhr Nachrichten" zu seinem angekündigten Abgang. Er sei dem Klub sehr dankbar. "Ich empfinde es als großes Privileg. Ich werde bis zum letzten Tag meinen Job mit vollem Elan und voller Energie ausüben", sagte Watzke. Er wolle sich im letzten Jahr auf die Strategie und den Übergang konzentrieren. "Der Präsidialausschuss hat mich gebeten, Gespräche zu führen, Ideen zu entwickeln und ein Konzept auszustellen, was die Gesamtverantwortung angeht. Dem habe ich zugesagt."
Watzke hatte die Entwicklung des Vereins in den vergangenen Jahren extrem geprägt und erlebte mit dem BVB unter anderem die erfolgreiche Ära unter Trainer Jürgen Klopp mit zwei Meistertiteln 2011 und 2012, dem Pokalsieg 2012 und dem Champions-League-Finale 2013. Watzke war 2005 beim BVB zum Geschäftsführer berufen worden. Ob er nun ein anderes Amt beim BVB übernimmt und wer sein Nachfolger wird, ist offen.
Watzke gilt als der Mann, der den BVB im März 2005 auf einer Gläubigerversammlung in Düsseldorf vor der Insolvenz rettete. Die Dortmunder bauten ihre Schulden in den folgenden Jahren sukzessive ab, sie wurden sportlich unter Klopp und auch finanziell zum zweiten Big Player der Bundesliga neben dem FC Bayern. Dennoch gab es von Fanseite zuletzt Kritik. Der BVB hat seinen letzten Meistertitel 2012 gewonnen, am 27. Mai 2023 hätte die plötzlich panische Borussia am letzten Spieltag nur den FSV Mainz 05 bezwingen müssen, um die Schale zu holen, scheiterte aber durch ein 2:2. Watzke nannte dies "den schlimmsten Tag" seines Lebens.
In der Deutschen Fußball-Liga (DFL) führt Watzke den Aufsichtsrat an und ist Sprecher des Präsidiums. Seit dem Abschied des früheren DFL-Geschäftsführers Christian Seifert ist der BVB-Boss das prägende Gesicht der Liga, für den deutschen Fußball sitzt er seit April 2023 als Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes zudem im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union. Sein Mandat in der UEFA endet ebenfalls 2025.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa