Kiel schießt sich aus dem Keller Bremen beendet Nürnbergs Heimserie
05.11.2021, 20:49 Uhr
Torschützen-Faust: Füllkrug feiert den Ausgleich für Bremen, bevor Bittencourt wenige Minuten später den Auswärtssieg klarmacht.
(Foto: imago images/Zink)
Zwei Nord-Teams müssen gegen Teams aus dem Süden ran - und siegen. In Nürnberg feiert Bremen dank eines späten Tors einen Auswärtssieg. Holstein Kiel braucht derweil gegen Dresden nur ein paar Sekunden, um das Spiel zu drehen.
In einem packenden Fußballspiel hat der SV Werder Bremen dem 1. FC Nürnberg durch zwei späte Tore die erste Heimniederlage in der 2. Bundesliga zugefügt. Stürmer Niclas Füllkrug (80.) und der eingewechselte Leonardo Bittencourt (88.) wendeten beim 2:1 (0:1) die Partie für die Bremer, die lange ihre Chancen nicht verwerteten oder am herausragenden Christian Mathenia im Nürnberger Tor verzweifelten. Holstein Kiel landete derweil im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga den erhofften Befreiungsschlag im Spiel gegen Dynamo Dresden.
Vor 25.000 Zuschauern im ausverkauften Max-Morlock-Stadion in Nürnberg köpfte der nur 1,71 Meter große Nikola Dovedan in der 19. Minute eine präzise Flanke von Taylan Duman freistehend zur Pausenführung der Franken ins Tor. Füllkrug und Bittencourt belohnten dann in der zweiten Häfte den Sturmlauf der Gäste. Der "Club" schaffte zu wenig Entlastung. Die Nürnberger bleiben bei 21 Punkten, Werder hat jetzt 19 Zähler.
Auf dem Rasen ging es hochintensiv zur Sache. Werders Manko war lange der Abschluss. Marvin Ducksch scheiterte gleich mehrfach am starken Mathenia, ebenso Manuel Mbom und Romano Schmid. Ein Freistoß von Ducksch klatschte zudem an den Pfosten (71.). Nürnbergs Maskenmann Asger Sörensen warf sich in der Abwehr eine Woche nach einem Jochbeinbruch im Gesicht mutig in die Zweikämpfe. Offensives Schwungrad der Gastgeber war vor der Pause Mats Möller Daehli. Der Norweger legte auch Duman die große Chance zum 2:0 auf, doch dessen Schuss wurde auf der Linie abgeblockt (22.).
In 96 Sekunden das Spiel gedreht
Dank einer Energieleistung in der zweiten Halbzeit feierten derweil die Kieler einen 2:1 (0:1)-Erfolg über Dynamo Dresden und verließen den Abstiegs-Relegationsplatz. Vor 8919 Zuschauern brachte Heinz Mörschel (32.) die Gäste in Führung, die Benedikt Pichler (65.) und Fabian Reese (66.) binnen 96 Sekunden in Holsteins siebten Erfolg im siebten Zweitliga-Duell mit Dresden umdrehten. Marcel Rapp feierte damit seinen ersten Sieg als Holstein-Coach, obwohl Alexander Mühling (45.+1) noch einen umstrittenen Handelfmeter für Kiel verschoss.

Der Ball war teilweise hart umkämpft, hier zwischen Kiels Hauke Wahl (l.) und Dresdens Christoph Dafernern.
(Foto: dpa)
Bei Wind und Regen begannen die Gastgeber stürmisch und hatten klare Feldvorteile, aus denen sie jedoch zu wenig machten. In den ersten 45 Minuten gab es mehrere gute Einschusschancen, bei denen die Kieler viel zu unkonzentriert agierten. Mühling vergab sogar erstmals im KSV-Dress einen Elfmeter, Kevin Broll parierte stark. Wesentlich effektiver waren die Gäste. Paul Wills Schuss konnte Torwart Thomas Dähne noch entschärfen (23.), bei Mörschels Treffer war er chancenlos.
Auch nach der Pause dominierte Kiel, doch Pichler köpfte knapp vorbei (50.) und Lewis Holtby scheiterte am starken Broll (59.). Bei dem Doppelschlag durch Pichlers Elfmeter, den Antonis Aidonis an Phil Neumann verursachte, und Reeses Klasse-Dropkick war er ohne Chance. In der Endphase drängte Dynamo auf den Ausgleich, doch Mörschel (82.) verpasste sein zweites Tor und damit den erhofften Punktgewinn.
Quelle: ntv.de, mli/dpa