Fußball

Die Tore einfach größer machen? Buffon schlägt kleine Fußball-Revolution vor

Ein Tor ist umgerechnet 2,44 Meter hoch.

Ein Tor ist umgerechnet 2,44 Meter hoch.

(Foto: picture alliance / Pressefoto ULMER)

Kaum jemand kennt das Tor so gut wie Gianluigi Buffon. Der italienische Ex-Keeper steht in seiner Fußball-Karriere fast 30 Jahren lang professionell zwischen den Pfosten. Doch im Ruhestand ist ihm was aufgefallen: Die Torhüter sind zu groß geworden.

Gianluigi Buffon hat seine aktive Fußball-Karriere im vergangenen Jahr beendet, die Zeit hat die italienische Torwartlegende aber offenbar zum Reflektieren genutzt. Mit Erfolg: Der mittlerweile 45-Jährige schlug in einem Interview mit der italienischen "Tuttosport" vor, das Fußballspiel zu revolutionieren und einmal die Größe der Tore infrage zu stellen.

Kennt das Tor wie kaum ein anderer: Gianluigi Buffon.

Kennt das Tor wie kaum ein anderer: Gianluigi Buffon.

(Foto: picture alliance / Live Media)

Der Gedanke, so Buffon, wuchs in einem Gespräch mit Verwandten und seiner Frau. "Als ich 1998 anfing, gehörte ich zu den fünf größten Spielern der Serie A. Vergangenes Jahr, als ich mit Parma in der Serie B spielte, gehörte ich immer noch zu den fünf größten, aber von den zweiundzwanzig Spielern auf dem Platz", erklärte der Torwart, der 657 Spiele in der höchsten italienischen Liga absolvierte und Italien zum Weltmeistertitel 2006 führte.

Seit dem 19. Jahrhundert hat sich die Größe des Fußballtors nicht verändert. Es blieb bei den gleichen Maßen: acht Yards (rund 7,32 Meter) breit und acht Fuß hoch (etwa 2,44 Meter). Doch laut Buffon erwächst daraus ein Problem: Die Spieler sind in den vergangenen rund 150 Jahren größer und athletischer geworden. Die Maße seien damals "vielleicht zu groß, dann waren sie in einer Zeitspanne von über 50 bis 60 Jahre genau richtig" gewesen. Nur, wenn man jetzt einige Spieler und Torhüter sieht, könnte es sein, dass sie mittlerweile zu klein geworden sind.

Früher gab es auch keinen Querbalken

Die Größe der Torhüter ist aber nicht der einzige Faktor in Buffons Überlegungen. "Es muss auch gesagt werden, dass die Spieler schneller, unberechenbarer und stärker beim Schießen geworden sind." Auch ihre Technik habe sich gesteigert, dennoch zeigt Buffon das Ungleichgewicht anhand einer Statistik auf: "Vor dreißig Jahren hat man für 50 Schüsse zehn Tore erzielt, heute sind es drei. Aus der Ferne ist es viel schwieriger, mit einem Zwei-Meter-Torwart ein Tor zu schießen."

Am Ende kann der Ex-Torwart ohnehin nicht darüber entscheiden, wie groß die Fußballtore auf der Welt sind - das machen andere. Und das Kuriose daran ist: Dass es im Fußball tatsächlich eine Zeit gab, in der die Tore nach oben hin offen waren. Laut der Internetpräsenz der deutschen Bundesliga hat es einige Jahre gedauert, bis eine Querlatte ihren Weg ins Regelwerk gefunden hat. Erst 1866 sei ein Band in einer bestimmten Höhe über der Torlinie verpflichtend geworden. Davor war es egal, wie groß ein Torwart war.

Quelle: ntv.de, ses

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