Fußball

Attacke auf Champions League? Bundesliga-Boss schließt Saudis in Königsklasse aus

Gibt es für Cristiano Ronaldo einen Weg zurück in die Köngisklasse?

Gibt es für Cristiano Ronaldo einen Weg zurück in die Köngisklasse?

(Foto: picture alliance / AA)

In Italien kursieren Gerüchte, dass Klubs aus Saudi-Arabien bald an der europäischen Champions League teilnehmen wollen. ECA-Mitglied Fernando Carro kann sich das nicht vorstellen. Auch die UEFA weist die Berichte scharf zurück. Kein Grund zur Sorge also?

Klub-Chef Fernando Carro vom Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen hält eine Teilnahme von Clubs aus Saudi-Arabien in der europäischen Champions League für bloße Gerüchte. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die UEFA ihnen einen Platz anbietet. Und da ich in dem einen oder anderen Gremium ja vertreten bin, würde ich es wissen", sagte der Spanier, der im Board der Europäischen Klub-Vereinigung ECA sitzt: "Wenn es irgendwann zur Sprache kommen sollte, werde ich mich zu 100 Prozent dagegenstemmen. Aber ich kann mir momentan nicht mal vorstellen, dass es überhaupt auf den Tisch kommt."

In Italien kursierten zuletzt Gerüchte, dass Saudi-Arabien einen Platz in der neuen Champions League ergattern will. Die Königsklasse wird in dieser Saison letztmals im alten Format ausgetragen und im nächsten Jahr von 32 auf 36 Klubs aufgestockt. Einen der neuen Plätze wolle sich Saudi-Arabien über eine Wildcard sichern, hieß es. Es habe sogar bereits Gespräche mit der UEFA gegeben. Der europäische Fußballverband hatte dies scharf zurückgewiesen.

Carro will die Spieler nicht verurteilen

"Es ist eine verrückte Erfindung einer angeblich seriösen Zeitung aus Italien", hatte Zvonimir Boban, technischer Direktor und Fußballchef beim europäischen Fußballverband, der Schweizer Publikation "20 Minuten" ausrichten lassen und die italienische Zeitung "Calcio E Finanza" attackiert: "Es scheint, dass es nicht einfach ist, die Wahrheit zu hören und zu schreiben, aber wir leben in diesem Wahnsinn. Oder besser gesagt, einige leben."

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Eine Teilnahme an der Champions League scheint daher erst einmal wenig realistisch, doch Meinungen im Fußball ändern sich immer wieder. Kaum vorstellbar erschien die saudische Attacke auf den europäischen Fußball noch vor einem Jahr, doch nun läuft sie. Zahlreiche Stars haben sich für den Schritt in das Königreich entschlossen. Für Leverkusen-Boss Carro wäre das keine Option.

Für ihn ist die saudische Liga nach dem Aufrüsten durch zahlreiche Multi-Millionen-Transfers von Stars wie Cristiano Ronaldo oder Neymar weiterhin nicht reizvoll. "Ich würde als Spieler nicht dort hingehen. Und als Funktionär auch nicht. Für kein Geld der Welt", stellte Carro, der Anfang September in Berlin aller Voraussicht nach wieder in das ECA-Board gewählt wird, klar: Wenn Spieler hingehen, verurteile er das nicht. "Ich kann nur für mich sprechen", sagte er: "Ich würde das nicht machen, ich finde das nicht gut und ich verstehe das nicht. Aber jeder Einzelne kann so entscheiden, wie er will."

Quelle: ntv.de, sue/dpa

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