Fußball

"Schwachsinn", "Frechheit" Bundesliga-Präsident tobt wegen Schiri-Entscheid

Timo Gerach zog die Wut auf sich.

Timo Gerach zog die Wut auf sich.

(Foto: IMAGO/Schüler)

Der SV Darmstadt 98 führt souverän gegen Borussia Mönchengladbach, dann kippt das Spiel in der Fußball-Bundesliga noch. Am Anfang steht eine Schiedsrichter-Entscheidung. Am Unparteiischen Timo Gerach entlädt sich im Anschluss Wut und Frust.

Der Frust von Spielern und Verantwortlichen vom SV Darmstadt 98 über den verspielten ersten Saisonsieg beim wilden 3:3 (3:0) gegen Borussia Mönchengladbach entlud sich in heftiger Kritik an Schiedsrichter Timo Gerach. "Der Elfmeter und die Rote Karte sind definitiv nicht nachvollziehbar. Das ist eine Frechheit", schimpfte Darmstadts Präsident Rüdiger Fritsch über die umstrittene Entscheidung des Unparteiischen in der Partie zum Abschluss des vierten Spieltages in der Fußball-Bundesliga am Sonntag.

Gerach hatte Lilien-Verteidiger Matej Maglica in der 49. Minute nach Ansicht der TV-Bilder wegen eines Handspiels im eigenen Strafraum des Feldes verwiesen und zudem auf Strafstoß entschieden, den Torwart Marcel Schuhen zwar hielt. Dennoch verspielten die Hessen in Unterzahl noch ihren 3:0-Vorsprung aus der ersten Halbzeit. Für Gladbachs Coach Gerardo Seoane war es eine "Schlüsselszene".

"Die Rote Karte war aus meiner Sicht eine sehr harte Entscheidung gegen uns", sagte Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht. Kapitän Fabian Holland kritisierte: "Ich habe die Szene im TV gesehen. Die Doppelbestrafung ist schwer zu akzeptieren." Der Sünder selbst war sich überhaupt keiner Schuld bewusst. "Mir wurde vom Schiedsrichter gesagt, dass ich den Ball aktiv mit der Hand mitgenommen habe. Das habe ich nicht so empfunden und ich finde auch nicht, dass die Bilder es zeigen würden", sagte Maglica.

"Diskussionswürdig, aber nicht falsch"

Für den Referee war die Situation, die dem Spiel eine Wende gab, dagegen eindeutig. "Der Darmstädter hat den Ball mit der Hand mitgenommen, das zeigen die Bilder klar", sagte Gerach und schob die Begründung für den Platzverweis nach: "Der Regeltext sagt ganz klar: Wenn eine Ballkontrolle des Stürmers vorliegt, dann ist es eine klare Vereitelung einer Torchance und mit Rot zu ahnden. Aus meiner Perspektive war das eine klare Torchance und deshalb mit Rot zu ahnden."

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Der 36 Jahre alte Unparteiische äußerte zugleich Verständnis für die emotionalen Reaktionen der Darmstädter. "Mir ist klar, was für eine Tragweite so eine Entscheidung hat. Aber das ist das Los von uns Schiedsrichtern: Wir müssen auch mal harte und unpopuläre Entscheidungen treffen", sagte Gerach. Unterstützung erhielt er von Schiedsrichter-Lehrwart Lutz Wagner. "Die Entscheidung ist diskussionswürdig, aber nicht falsch", sagte Wagner.

Fritsch kam derweil von der konkreten Szene zu einer grundsätzlichen Benachteiligung: "Was ist denn das für ein Schwachsinn hier?", polterte der Präsident in den Katakomben des Stadions am Böllenfalltor und bezog sich dabei auch noch einmal auf die Niederlage bei Bayer Leverkusen (1:5) vor der Länderspielpause. "Entweder haben die Kleinen kein Glück, kann sein, oder die Kleinen haben keine Lobby. Ich weiß es nicht, aber es ist hart zu ertragen."

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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