Quarantäne-Fall bei Union Berlin Coach Fischer irrt und verplappert sich
09.04.2020, 12:01 Uhr
Urs Fischer muss mit seinen Fußballern nun ein paar physische Defizite aufarbeiten.
(Foto: Andreas Gora/dpa)
Auch Union Berlin bereitet sich nun wieder auf dem Trainingsplatz auf die Fortsetzung der Bundesliga-Saison vor. Allerdings ist der Fitness-Zustand einiger Spieler nicht so, wie gewünscht. Und dann sagt Coach Fischer etwas, was er nicht sagen sollte.
Urs Fischer dachte, alle wüssten Bescheid. Das war aber nicht der Fall. Und sein Versuch, das verplapperte "Geheimnis" zu bewahren, scheiterte dann auch. In einer Video-Konferenz mit mehreren Journalisten erzählte der Trainer von Fußball-Bundesligist Union Berlin, dass sich der Spieler Yunus Malli in häuslicher Quarantäne befindet. Weitere Details nannte er nicht.
Der 28-Jährige, der vom VfL Wolfsburg ausgeliehen ist, hat sich indes nicht mit dem Coronavirus infiziert. Ein Familienmitglied sei betroffen, hieß es später vom Verein. Das war zunächst unklar geblieben. Fischer hatte die Reporter zunächst darum gebeten, die Information für sich zu behalten – da war sie allerdings schon verbreitet. Der Trainer nahm's gelassen: "Das ist mein Fehler, damit kann ich leben."
Mit einer anderen Sache kann der Schweizer dagegen weniger gut leben. In der Trainings-Zwangspause während der Corona-Krise haben seine Fußballer nämlich an sportlicher Leistungsfähigkeit eingebüßt. "Der Test war nicht so zufriedenstellend, wie wir uns das vorgestellt haben", sagte er. Zuvor hatten die Köpenicker ihre Spieler nach mehr als drei Wochen ohne übliches Mannschaftstraining intern auf ihren Fitness-Zustand untersucht. "Die Jungs haben schon einiges verloren. Das gilt es jetzt wieder aufzubauen, vor allem in physischer Sicht. Wir wollen die Jungs wieder dahin bekommen, wo wir sie hatten, als wir aufgehört haben."
Faulheit? I wo!
Faulheit sei kein Grund für die Resultate beim Aufsteiger. "Sie halten sich wirklich toll an unser Programm", sagte Fischer und nannte einen anderen Grund. Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit würde eine Rolle spielen: "Vielleicht sind sie deswegen ein bisschen schwächer zurückgekommen."
Seit Montag trainieren die Köpenicker wieder in Kleingruppen - für Fischer eine ganz neue Situation. "Als Trainer beschnitten fühle ich mich nicht", sagte er und ergänzte: "Es gilt das jetzt so anzunehmen, wie es ist. Diese Situation kennt keiner von uns. Es sind neue Erfahrungen." Es werde in den nächsten Wochen aber auch wichtig sein, "wieder mit Spielformen und Zweikämpfen zu arbeiten".
Fischer drängt jedoch nicht auf eine schnelle Fortsetzung der Saison, die bis mindestens 30. April unterbrochen bleibt. "Man muss mal ein bisschen aufhören, jede Entscheidung zu hinterfragen. Man muss sich jetzt an die Vorgaben halten und diese umsetzen."
Quelle: ntv.de, tno/dpa