Fußball

Virologe zum Bundesliga-Szenario Coronatests für Fußballprofis kaum leistbar

So leer soll es bei einer möglichen Fortsetzung der Bundesliga dann auch sein.

So leer soll es bei einer möglichen Fortsetzung der Bundesliga dann auch sein.

(Foto: imago images/Sven Simon)

Noch ist die Saison der Fußball-Bundesliga nicht abgebrochen. Geht es nach Klubs und DFL, wird das auch nicht passieren. Stattdessen gibt es andere Szenarien - für die viele Coronavirus-Tests benötigt würden. Ein Virologe sieht das in der derzeitigen Lage allerdings kritisch.

Der Virologe Ulf Dittmer sieht bei einem möglichen Wiederbeginn der Fußball-Bundesliga mit regelmäßigen Coronavirus-Tests für die Spieler Probleme. "Wir sind ziemlich am Anschlag der Laborkapazitäten in Deutschland", sagte der Leiter der Virologie der Universitätsmedizin Essen der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". "Ich weiß nicht, welches Labor sich dann zur Verfügung stellt, um gesunde Bundesligaprofis zu testen, obwohl wir diese Tests doch dringend für schwer erkrankte Personen brauchen."

Laut eines MDR-Berichtes sollen die Profis bei einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs alle drei Tage auf eine mögliche Infektion mit dem Coronavirus getestet werden. Bei einem positiven Befund sollen nicht mehr alle Spieler der Mannschaft in Quarantäne geschickt werden, sondern nur der Infizierte. Ein DFL-Sprecher hatte zu dem Bericht gesagt: "Die Taskforce hat ihre Arbeit aufgenommen, es liegen aber noch keine Ergebnisse vor. Der Fußball wird immer alle behördlichen Vorgaben einhalten."

13 Spieler plus 2 Torhüter müssen fit sein

Bei einer virtuellen Mitgliederversammlung hatten die 36 Profiklubs beschlossen, den Spielbetrieb bis mindestens zum 30. April auszusetzen. Mannschaftstraining ist frühestens vom kommenden Montag an wieder erlaubt, sofern die zuständigen Behörden dies gestatten. Ziel ist es, die Saison bis zum 30. Juni zu beenden.

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg sagte, man könne "alle Spieler auf Antikörper testen, um herauszufinden, wer das Virus schon einmal in sich getragen hat und immun ist. Nur diese Spieler sollte man dann spielen lassen." Fraglich wäre aber, ob jeder Klub genug spielfähige Profis hat. Der MDR hatte berichtet, dass die Teams zu einer Partie antreten müssen, wenn sie 13 Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung haben.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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