Fußball

Oberdorf wird Rekordtransfer DFB-Star widerlegt sich selbst und wechselt zum FC Bayern

Statt Grün trägt Oberdorf künftig Rot.

Statt Grün trägt Oberdorf künftig Rot.

(Foto: IMAGO/Lobeca)

Lena Oberdorf wechselt die Seiten in der Frauen-Bundesliga: Vom VfL Wolfsburg zieht es sie zum Rivalen FC Bayern. Die Münchnerinnen sichern sich damit die Dienste des DFB-Stars, die es einst mit dem Anti-Bayern-Song der Toten Hosen hielt. Sie wird damit zur teuersten deutschen Spielerin.

Der Wechsel von Fußball-Nationalspielerin Lena Oberdorf von Pokalsieger VfL Wolfsburg zum FC Bayern München ist fix. Das gaben beide Vereine bekannt. Die 22-Jährige wird sich dem deutschen Meister zur kommenden Saison anschließen und erhält einen Vierjahresvertrag. Zuvor hatten bereits etliche Medien über den Transfer berichtet, die Ablöse soll zwischen 400.000 und 450.000 Euro betragen - so viel Geld wurde noch nie für eine deutsche Fußballerin bezahlt.

"Ich habe gute Gespräche mit Cheftrainer Alexander Straus und Abteilungsleiterin Bianca Rech geführt und die Vision des Vereins, was man in den nächsten Jahren erreichen möchte, hat mir sehr gut gefallen", begründete Oberdorf ihren Wechsel: "Man hat mir auch gezeigt, wo meine Potenziale liegen und was man noch aus mir rausholen kann. Ich denke, ich bin noch keine komplette Spielerin - da möchte ich aber hinkommen."

Der Transfer kam unerwartet. Oberdorf war schon als Teenagerin in Essen von den Bayern umworben worden, entschied sich damals aber für Wolfsburg - weil sie den Klub "sympathischer" fand, wie sie damals dem Spiegel sagte. Als Fan von Schalke 04, meinte sie in einem anderen Interview, habe sie die Bayern eigentlich nicht leiden können. Vor der EM 2022 hatte sie der "Sport Bild" angesprochen auf den Anti-Bayern-Song der Toten Hosen - "Ich würde nie zum FC Bayern München gehen" - gesagt: "Ja klar, kenne ich! Ich kann mir auch nicht vorstellen, zu den Bayern zu gehen." Sie sagte als Schalke-Fan sogar: "Selbst, wenn die Bayern gegen Dortmund gespielt haben, war ich eher für Dortmund. Das sagt alles, oder?"

Nun machte sie von einer Ausstiegsklausel im Vertrag Gebrauch. Ihr Vertrag beim DFB-Pokalsieger lief eigentlich noch bis 2025. Ihre früheren Aussagen fliegen ihr nun um die Ohren: "Ratte" oder "Einfach schwach" waren noch milde Kommentare zu ihrem Wechsel bei X.

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"Lena Oberdorf ist eine der talentiertesten Spielerinnen Deutschlands und hat eine große Zukunft vor sich", sagte Bianca Rech, Frauen-Abteilungsleiterin beim FC Bayern: "Wir sind sehr glücklich, dass wir Lena vom FC Bayern überzeugen konnten."

Oberdorf ist eine der besten Mittelfeldspielerinnen der Welt und war auch bei ausländischen Vereinen begehrt. Gerüchte gab es etwa um Interesse vom FC Chelsea sowie Paris St. Germain. Nach Wolfsburg kam sie 2020 von der SGS Essen und hat bereits 44 Länderspiele bestritten. Bei der EM 2022 in England wurde sie als beste Nachwuchsspielerin ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr hatte Oberdorf teilweise mit ihrer Form und Verletzungen zu kämpfen. Als ihre Nachfolgerin in Wolfsburg hatte der VW-Klub dieser Tage bereits Janina Minge vom Ligarivalen SC Freiburg für die neue Saison verpflichtet.

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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