"Spiele und Fans als Geiseln" Däninnen sagen Partie wegen Geldzoffs ab
18.10.2017, 16:36 Uhr
Im Kampf um eine besseren Bezahlung machen die Däninnen ernst.
(Foto: imago/Xinhua)
Der Streit um eine bessere Bezahlung der dänischen Fußballerinnen eskaliert. Die weigern sich nämlich nun, in der WM-Quali gegen Schweden anzutreten. Der Verband beklagt eine "Geiselnahme", denn durch den Fußball-Weltverband Fifa drohen harte Strafen.
Wegen des Streits um mehr finanzielle Unterstützung ist das WM-Qualifikationsspiel der dänischen Frauenfußball-Nationalmannschaft in Schweden abgesagt worden. Das bestätigte der dänische Verband DBU zwei Tage vor dem am Freitag angesetzten Pflichtspiel in Göteborg. Damit ist der Kampf zwischen dem Verband und den Vize-Europameisterinnen um einen neuen Rahmenvertrag endgültig eskaliert.
"Das ist ein historisch schlechter Tag für das Frauen-Team und den gesamten dänischen Fußball. Die Spielerinnen und die Spielervereinigung nehmen internationale Spiele und ihre Fans als Geiseln für ihre Verhandlungen", sagte DBU-Vizepräsident Kim Hallberg. Die DBU hatte eine Erhöhung der jährlichen Förderungen um rund 270.000 Euro plus Bonuszahlungen angeboten. Dennoch einigten sich beide Parteien nicht auf einen neuen Vertrag. Der Verband wartet nun auf eine Reaktion der Fifa. Möglich sind demnach eine Geldstrafe, ein Punktabzug oder sogar der Ausschluss von der WM-Qualifikation.
Vorbild Norwegen
Die EM-Finalrevanche in einem Testspiel gegen die Niederlande im September hatten die Däninnen wegen einer fehlenden finanziellen Grundvereinbarung bereits abgesagt. Im ersten Quali-Spiel in Ungarn (6:1) waren sie mit einer temporären Einigung angetreten. Die Männer-Auswahl hatte angeboten, zugunsten des Frauen-Teams auf rund 67.000 Euro im Jahr zu verzichten - unter der Bedingung, dass die Kolleginnen vertraglich die gleichen Grundrechte wie die männlichen Nationalspieler erhalten.
Dass Gleichberechtigung im Fußball möglich ist, hatte jüngst der norwegische Verband vorgemacht. Der NFF beschloss Anfang des Monats, das Honorar für die Nationalspielerinnen ab kommendem Jahr an das ihrer männlichen Kollegen anzugleichen. Auch hier verzichteten die Männer zugunsten der Frauen-Auswahl auf Einnahmen.
Quelle: ntv.de, cwo/sid