St. Pauli endgültig in der Krise Darmstadt 98 kämpft sich an den HSV heran
08.10.2022, 15:07 Uhr
Thorsten Lieberknecht feierte mit seinem SV Darmstadt 98 einen richtungsweisenden Sieg.
(Foto: picture alliance/dpa)
Darmstadt 98 erarbeitet sich in einem schwachen, aber spannenden Spitzenspiel einen wertvollen Sieg, der FC St. Pauli kann derweil auch am 11. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga nicht gewinnen. Die Hamburger verlängern ihre Krisen-Serie und haben den Stadtrivalen an der Spitze längst aus den Augen verloren.
SV Darmstadt 98 - Fortuna Düsseldorf 1:0 (0:0)
Der SV Darmstadt 98 mischt im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga weiter kräftig mit. Die Südhessen gewann das Spitzenspiel gegen Fortuna Düsseldorf mit 1:0 (0:0) und festigten mit 24 Zählern den zweiten Tabellenplatz. Das Siegtor für die seit zehn Liga-Spielen ungeschlagenen Lilien erzielte Patric Pfeiffer in der 73. Minute.
Erstmals seit Beginn der Umbauarbeiten war das Stadion am Böllenfalltor mit 15.850 Zuschauern ausverkauft. Weil die Gäste-Fans vor dem Anpfiff Pyrotechnik zündeten, begann die Partie mit drei Minuten Verspätung.
In der ersten Halbzeit konnten beide Teams den hohen Erwartungen nicht gerecht werden. Die Begegnung spielte sich weitgehend zwischen den Strafräumen ab. Ein Treffer des Darmstädters Marvin Mehlem (12.) fand wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung. Nach dem Wechsel änderte sich wenig an der Statik des Spiels. Beide Mannschaften neutralisierten sich weitgehend. Nachdem zunächst Mehlem (72.) aus kurzer Distanz am Düsseldorfer Torwart Florian Kastenmeier gescheitert war, gelang den Hausherren im Anschluss an den folgenden Eckball durch einen Kopfball von Pfeiffer aber doch noch der Siegtreffer.
Eintracht Braunschweig - FC St. Pauli 2:1 (0:0)
Eintracht Braunschweig hat mit einem Last-Minute-Tor die Krise des FC St. Pauli vergrößert. Die Hamburger unterlagen durch einen Treffer von Immanuel Pherai in der dritten Minute der Nachspielzeit mit 1:2 (0:0) und warten seit sieben Partien auf einen Erfolg. Mit elf Punkten fiel St. Pauli in der Tabelle auf Platz 13. Braunschweig dagegen ist nach dem fünften Match ohne Niederlage mit zwölf Zählern nun Elfter.
Nach dem durchwachsenen Saisonstart erhielt St. Paulis Trainer Timo Schultz nach zehn Minuten den nächsten Rückschlag: Kapitän Jackson Irvine musste nach einem Zusammenprall mit Braunschweigs Filip Benkovic vom Platz. Auch David Nemeth wurde bei den lange Zeit verunsicherten Kiezkickern ausgewechselt. Auf der Gegenseite zeigte sich die Eintracht nach der guten Serie zuletzt selbstbewusst. Die beste Chance besaß Brian Behrendt, der mit einem Freistoß an Torhüter Nikola Vasilj scheiterte (34.).
Nach dem Seitenwechsel hatte Eintracht-Stürmer Anthony Ujah die große Chance zur Führung. Nach einem Alleingang setzte der Nigerianer den Ball an den Pfosten (55.). Umso überraschender folgte die Gäste-Führung: Ein Weitschuss von Manolis Saliakas landete auch zur Verwunderung von Torhüter Jasmin Fejzic unter der Latte im Braunschweiger Netz (68.).
Die Eintracht zeigte sich unbeeindruckt und glich nach Zuspiel von Luc Ihorst durch Immanuel Pherai zum verdienten 1:1 aus (77.). In der Nachspielzeit folgte dann der zweite Streich des Niederländers (90.+3).
Hansa Rostock - SC Paderborn 0:3 (0:1)
Der FC Hansa Rostock hat im sechsten Heimspiel der Saison die dritte Niederlage kassiert. Das Team von Trainer Jens Härtel unterlag gegen den SC Paderborn mit 0:3 (0:1) und verpasste die Gelegenheit, sich weiter von der Abstiegszone abzusetzen. Ron Schallenberg (19. Minute), Robert Leipertz (80.) und Marvin Pieringer (88.) erzielten vor 25.000 Zuschauern im Ostseestadion die Tore für die Ostwestfalen, die nach zuvor zwei Pleiten erstmals wieder gewannen und ihren dritten Platz festigten.
In einer taktisch geprägten Partie sahen sich die ersatzgeschwächten Gastgeber gegen die stärkste Offensive der Liga wie erwartet in die Defensive gedrängt. Eine gute Viertelstunde ging das gut, dann aber nutzte Schallenberg die erste Chance der Gäste zur Führung. Vorausgegangen war eine verunglückte Kopfballabwehr von Hansa-Verteidiger Frederic Ananaou, der dem Torschützen den Ball praktisch auf den Fuß servierte.
Nach dem Wiederanpfiff steigerten sich die Gastgeber und beeindruckten den Gegner mit frühem Pressing und energischem Zweikampfverhalten. Zwingende Gelegenheiten zum Ausgleich sprangen aus den Bemühungen jedoch nicht heraus. Im Gegenteil: Leipertz schloss zehn Minuten vor Schluss einen glänzend ausgespielten Konter zur Vorentscheidung für die spielerisch überlegenen Ostwestfalen ab.
Quelle: ntv.de, ter/dpa