Fußball

BVB-Star verpasst Europameisterschaft Der traurigste Geburtstag des Marco Reus

Mensch, Marco...

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(Foto: dpa)

Wen nimmt Joachim Löw mit zur Fußball-Europameisterschaft nach Frankreich? Über viele Kandidaten wird diskutiert, über Marco Reus nicht. Denn sportlich ist er über jeden Zweifel erhaben, trotzdem fährt er nicht mit. Ein unglaublich bitteres Déjà-vu.

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien ist gerade einmal einen Monat her, Deutschland immer noch vom Titelgewinn berauscht, als Marco Reus im August 2014 einen Einblick in sein Seelenleben gibt: "Für mich ist ein Traum zerplatzt. Wenn man dann noch sieht, wie die WM endet, tut das doppelt weh, dass ich nicht dabei sein konnte", sagte der damals 25-Jährige dem "Kicker" und schob hinterher: "Hinter mir liegt ein sehr lange Zeit, die ich in dieser Form nicht wieder erleben möchte."

Nur wenigen Tage vor Turnierstart, bei der WM-Generalprobe gegen Armenien (6:1), knickte der BVB-Profi um, wurde sofort ausgewechselt. Schon auf dem Weg ins Krankenhaus ahnte Reus, dass er sich schwer, sehr schwer verletzt haben muss. Es flossen Tränen. Die Diagnose brachte Gewissheit: Teilriss des vorderen Syndesmosebandes oberhalb des linken Sprunggelenks – WM-Aus. Als seine Teamkollegen einen Tag später in den Flieger nach Brasilien stiegen, brach für Reus eine kleine Welt zusammen.

Nun, zwei Jahre später, sollte für den Dortmunder alles besser werden. Er wollte sich endlich auf großer Bühne im Trikot der deutschen Nationalmannschaft beweisen – und wieder bremst ihn sein malader Körper aus. Adduktoren- und Schambein-Beschwerden machen eine Teilnahme an der Europameisterschaft in Frankreich unmöglich, urteilte der Bundestrainer bei der endgültigen Benennung seines Aufgebots und strich Reus, was für eine Ironie, an dessen Geburtstag, aus dem Kader.

"Die Mediziner waren sehr skeptisch"

"Die Mediziner waren sehr skeptisch, dass er die nächsten Wochen voll belastbar ist. Er wäre eine enorme Bereicherung für uns gewesen. Aber die Entscheidung musste aus medizinischen Gründen so ausfallen", erklärte der Bundestrainer, der neben dem Borussen auch das Bayer-Duo Julian Brandt und Karim Bellarabi sowie den Hoffenheim Außenverteidiger Sebastian Rudy nach Hause schickte.

Mit großen Ambitionen war Reus vergangene Woche noch ins Trainingslager nach Ascona gereist. Dem "Kicker" erklärte er vor wenigen Tagen: "Mein Anspruch ist zu spielen. Ich will unter die ersten Elf, will der Mannschaft in jeder Partie helfen und zeigen, dass ich diesen Platz verdiene." Und endlich den ersten Titel gewinnen. Denn weder mit dem DFB-Team, noch mit Borussia Dortmund oder zuvor Borussia Mönchengladbach ist das dem 27-Jährigen gelungen.

Vor zwei Jahren widmeten seine Nationalelfkollegen ihm den Titel. Bei der Siegerehrung im Maracana-Stadion hielt Weltmeistermacher Mario Götze das Trikot mit der Nummer 21 in den brasilianischen Nachthimmel. Auf eine (mögliche) ähnliche Geste am 10. Juli 2016 im Pariser Stade de France würde Reus gerne verzichten – aber der Körper will nicht. Was für ein trauriger Geburtstag.

Quelle: ntv.de

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