Fußball

"Bald Wiederaufstieg von Barça" Des Pleitegeiers Fiebertraum von Haaland

Mehr als ein Fiebertraum? Der FC Barcelona schielt wieder einmal auf Erling Haaland.

Mehr als ein Fiebertraum? Der FC Barcelona schielt wieder einmal auf Erling Haaland.

(Foto: imago images/Sven Simon)

Der FC Barcelona steckt in der Krise. Eigentlich. In La Liga läuft es nicht und 1,35 Milliarden Euro Schulden drücken den Klub. Dennoch verpflichten die Katalanen einen Superstar und wollen nun wieder eine Großmacht auf dem Transfermarkt werden. Barça träumt sogar von Erling Haaland.

Joan Laporta monologisierte hochmütig wie der König vor einem funkelnden Palast - doch zu stark regnen darf es nicht, denn alles ist aus Pappmaché. Trotz der gigantischen Schuldensumme von 1,35 Milliarden Euro meldete der Präsident des FC Barcelona seinen Klub wieder als Großmacht auf dem Transfermarkt an: Er lässt die Fans sogar von Erling Haaland träumen. Wie geht das?

"Barça ist zurück. Alles ist möglich", verkündete Laporta bei der Vorstellung des 55 Millionen Euro teuren Zugangs Ferran Torres, der sich sogleich in Corona-Quarantäne begeben musste. Was der Rechtsanwalt verschwieg: Der Nationalspieler von Manchester City wird mit einem Kredit in Raten abgestottert - und er kann derzeit gar nicht registriert werden.

Denn LaLiga berechnet die Gehaltsobergrenze für jeden Verein anhand verschiedener Faktoren, jene für Barcelona wurde vor dieser Saison dramatisch von 347 Millionen Euro auf 98 eingedampft. Auch deshalb wurde die Klub-Ikone Lionel Messi an Paris St. Germain abgegeben.

Gehaltsbudgets freiräumen

Somit hat Barça nun auf Pump ein teures Collier verpflichtet, welches vorerst nicht um den Hals gelegt werden kann. Dies sei "eine Ausnahme", weil Torres es wert sei, berichtete der Fußball-Direktor Mateu Alemany. Auch Laporta räumte dann ein, das "mit der Gehaltsspanne" müsse "noch geklärt werden". Noch im Sommer hatte er die Finanzlage "dramatisch" genannt.

Die kuriose Folge: Barça muss nun Spieler loswerden, die wiederum Teile des Gehaltsbudgets freiräumen, damit ein schon verpflichteter Profi diese belegen kann. Laut der Zeitung "Sport" hat bereits der Brasilianer Philippe Coutinho zugestimmt, noch im Winter den Verein zu wechseln. Bedingung: Es muss ein Angebot eines europäischen Topklubs vorliegen.

Ousmane Dembélé, einst für 135 herrschaftliche Millionen Euro von Borussia Dortmund geholt, hat es hingegen angeblich beim Gehaltspoker für einen neuen Vertrag übertrieben. Eine Einigung ist fraglich, PSG und Manchester United sollen interessiert sein. Problem: Eine Rate für Dembélé steht noch aus, nur im Falle der Vertragsverlängerung könnte diese Medienberichten zufolge über mehrere Jahre abgeschrieben werden. Die Verpflichtung von Alvaro Morata hängt zudem in der Luft, weil Juventus Turin zunächst Ersatz finden will.

Haaland nur ein Fiebertraum?

Makabrerweise helfen Barça die Herzprobleme von Sergio Agüero. Der Starstürmer hat seine Karriere beendet und belastet nicht mehr den Etat - so kann zumindest der zurückgekehrte Dani Alves bei der Liga registriert werden und spielen. Der brasilianische Routinier ist bisher nur bei einem Benefiz-Spiel in Gedenken an Diego Maradona aufgelaufen. Auf der Liste potenzieller Verkaufskandidaten stehen überdies Samuel Umtiti, Torhüter Neto und womöglich sogar Frenkie de Jong.

Die Katalanen seien dennoch dabei, ein Top-Team zusammenzustellen, versicherte Laporta: "Wir werden bald den Wiederaufstieg von Barça erleben." Der Transfer von Torres sei dafür ein erstes Zeichen: "Alle großen Spieler erwägen, zu Barça zu kommen."

Sogar Erling Haaland? Die Ablöse würde dank einer Ausstiegsklausel vergleichsweise schmale 75 Millionen Euro betragen, also gerade einmal läppische 5,55 Prozent der derzeitigen Barça-Schulden. Das Gesamtpaket allerdings dürfte mehrere Hundert Millionen schwer sein. "Wir sind auf einem guten Weg", sagte Laporta stolz. Nur zu stark regnen darf es nicht.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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