Fußball

"Es ging wirklich lange" Die Giganten-Serie von Bayer zerbirst an "großen Fehlern"

Rekord-Trainer Alonso ist mit dem Auftreten seines Teams nicht einverstanden.

Rekord-Trainer Alonso ist mit dem Auftreten seines Teams nicht einverstanden.

(Foto: IMAGO/ANP)

Bayer Leverkusen kann doch noch ein Spiel in der Fußball-Bundesliga verlieren. Dieses denkwürdige Ereignis nach 35 Spielen ohne Niederlage stellt Trainer Xabi Alonso natürlich nicht zufrieden. Er würde gern sofort daran arbeiten - nun aber ist erst einmal Länderspielpause.

Als die sensationelle Serie der Leverkusener Double-Gewinner nach 35 Bundesligaspielen ohne Niederlage - nach mehr als 15 Monaten - gerissen war, klang Xabi Alonso fast schon ein wenig erleichtert. "Es ging wirklich lange, aber jetzt ist es vorbei", sagte der Trainer nach der 2:3-Heimniederlage gegen RB Leipzig: "Jetzt gibt es keinen Rekord mehr."

Das ungewohnte Erlebnis weckte in Alonso zugleich Neugier und neuen Tatendrang. "Für mich wird es sehr interessant, zu sehen, wie wir auf diese Niederlage reagieren. Leider haben wir jetzt eine Länderspielpause", sagte der Spanier: "Ich habe aber keinen Grund zu glauben, dass wir nicht zurückkommen." Es verwundert nicht, dass Alonso lieber mit seiner Mannschaft arbeiten würde, als seinen Topspielern zwei Wochen lang bei ihren Nationalmannschaften zuzusehen.

Alonso dürfte enttäuscht, aber nicht unbedingt überrascht gewesen sein, dass sich sein Team nach den knappen Erfolgen im Supercup gegen den VfB Stuttgart, beim Bundesligastart in Mönchengladbach und im Pokal in Jena auch gegen Leipzig noch nicht auf Top-Niveau präsentierte. Es scheint sich bei seinem Team ein leichter Schlendrian eingeschlichen zu haben.

"Das ist kein gutes Verhalten"

Wie schon beim Saisonauftakt in Mönchengladbach gab Leverkusen eine 2:0-Führung aus der Hand. Anders als im Liga-Eröffnungsspiel war der Lucky Punch zum Sieg danach jedoch dem Gegner vorbehalten. "Wir haben sehr große Fehler nach dem 2:0 gemacht und aus diesen Fehlern müssen wir lernen", befand der 42-Jährige nach der Partie. Die erste Halbzeit hatte Leverkusen dominiert, ein Doppelschlag vor der Pause von Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo (39./45.) bescherte den Gastgebern die 2:0-Führung. Kurz darauf nutzten die beiden ehemaligen Bayer-Profis Benjamin Henrichs und Kevin Kampl die Chance zum 1:2 (45.+7): Henrichs flankte, Kampl erzielte sein erstes Kopfballtor in der Bundesliga.

Für Alonso, der trotz des ersten Gegentreffers bis dahin "zufrieden" war, ein Knackpunkt. "Diese fünf Minuten nach dem 2:0 waren sehr wichtig, und wir hatten da nicht das Gefühl, dass wir kämpfen und stark verteidigen müssen", monierte er. "Danach war das Spiel geöffnet", erklärte Alonso: "Wir müssen aus den großen Fehlern lernen, wieder nach einer 2:0-Führung dem Gegner die Chance zu geben, zurückzukommen. Das ist kein gutes Verhalten, wenn das zweimal in Folge passiert."

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Anders war die Stimmung bei den Leipzigern: "In der Kabine haben wir uns dann noch mal eingeschworen und uns gesagt, dass noch alles drin ist. Heute haben wir mal eiskalt zugeschlagen. Es ist schon speziell für mich, dass ich hier getroffen habe", sagte Kampl. Den Rest besorgte Lois Openda mit zwei Treffern (57./80.), bei denen der Vertreter von Lukas Hradecky, Matej Kovar, im Bayer-Tor nicht die beste Figur abgab.

Bayer-Abwehrchef Jonathan Tah, der nach den ganzen Wechselgerüchten nun endlich Klarheit und seinen Platz im Team hat, erinnerte aber auch an die Klasse des Gegners. "Das ist eine gute Mannschaft, die jede Chance, die wir ihnen geben, ausnutzt", erklärte der Nationalspieler, der jetzt mit Bayer in seine zehnte Saison geht. Alonso sah seine Last-Minute-Profis "bis zum Ende" kämpfen. Diesmal aber blieb das Happy End aus.

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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