Fußball

Gomez im Wartestand Die Leiden des Mario G.

Während sich die DFB-Elf auf ihr Kräftemessen mit Irland vorbeireitet, befindet sich Mario Gomez weiterhin im Wartestand. Ein baldiges Comeback des Torjägers ist noch nicht in Sicht.

Die Aussichten für Mario Gomez könnten besser sein.

Die Aussichten für Mario Gomez könnten besser sein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es ist eine bittere Zeit für Mario Gomez. Während der 27-Jährige derzeit mit Fitnesstrainer Thomas Wilhelmi an der Säbener Straße einsam seine Runden dreht und sich für sein Comeback schindet, sammeln seine Konkurrenten Miroslav Klose und Mario Mandzukic in der Nationalmannschaft und bei Bayern München etliche Pluspunkte.

Seinen Frust darüber, tatenlos zuschauen zu müssen, wie Klose und Mandzukic treffen, lässt sich Gomez bei seinen wenigen öffentlichen Auftritten aber nicht anmerken. Zumal er nach seiner Operation am rechten Sprunggelenk, bei der ihm am 7. August freie Gelenkkörper entfernt wurden, noch immer nicht weiß, wann er überhaupt wieder auf den Platz zurückkehren kann. Immerhin versicherte er erst in dieser Woche, "dass ich alles tue, um so schnell wie möglich zurückzukehren". Der Münchner AZ sagte er, dass er "bald wieder" spielen werde.

Doch wann das genau ist, darauf will sich momentan niemand festlegen. "Man muss abwarten. Er hat gut trainiert, aber ich werde dazu keine Prognose äußern", sagte Bayern-Trainer Jupp Heynckes erst am Donnerstag. Wichtig sei, "dass er beschwerdefrei ist - und das ist er im Moment. Das andere kommt peu à peu." Nationalmannschafts- und Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt hatte zuletzt schon betont, dass man "Geduld haben muss. Wir hatten am Anfang gehofft, dass er nur vier Wochen pausieren muss. Aber es geht leider etwas langsamer. Es sind keine Komplikationen aufgetreten, aber so ein Heilungsprozess kann sich auch verzögern", sagte der "Doc": "Wir machen, was möglich ist. Aber ich habe keine Sorge. Es wird. Aber es kann noch ein bisschen dauern."

Der Druck steigt

Derzeit absolviert der Stürmer intensives Aufbautraining und Ausdauerläufe auf dem Rasen. Ein Ball ist bei den Übungen noch nicht dabei, einen Termin für die Rückkehr ins Mannschaftstraining gibt es nicht.

Eine Situation, die Gomez nervt. Vor drei Wochen hatte er kurz einmal einen Einblick in sein Seelenleben gegeben. "Ich weiß nicht, wo ich stehe", hatte er gesagt und von einem "Rantasten" gesprochen. Immerhin hatte ihm Heynckes zuletzt schon einmal Mut gemacht: "Wenn Mario wieder zurückkommt, muss er sich nicht hinten anstellen." Zudem dürfte es ihm ein kleiner Trost gewesen sein, dass er in der vergangenen Woche neben Philipp Lahm und Manuel Neuer als einziger Deutscher zur Wahl des Weltfußballers nominiert wurde. Schwer wird es für den früheren Stuttgarter aber allemal. Der Druck vor allem bei den Bayern ist ungleich höher als im vergangenen Jahr. Da war Gomez nahezu konkurrenzlos. Jetzt beansprucht vor allem Mandzukic den Platz im Münchner Sturm.

"Ich werde um meinen Platz kämpfen. Ich bin bereit", sagte der treffsichere Kroate zuletzt, angesprochen auf ein mögliches Comeback von Gomez. Schon bei seiner Vorstellung hatte Mandzukic geäußert, "dass ich mich überall durchgesetzt habe, wo ich war. Ich bin überzeugt, dass ich es schaffe."

Auch in der Nationalelf wird der 57-malige Nationalspieler Gomez (25 Treffer) trotz seiner beachtlichen Vorstellungen bei der EURO 2012 nach seiner Rückkehr ein Wackelkandidat bleiben. Klose (34) will bis zur WM 2014 in Brasilien weitermachen. Die Aussichten für Gomez könnten besser sein.

Quelle: ntv.de, Thomas Niklaus und Thomas Nowag, sid

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