Fußball

Europapokal bei RTL und auf RTL+ Die ganz besondere Reise von Union Berlin

Dirk Zingler (links) und Geschäftsführer Oskar Kosche bei ihrem Besuch in Yad Vashem.

Dirk Zingler (links) und Geschäftsführer Oskar Kosche bei ihrem Besuch in Yad Vashem.

(Foto: picture alliance/dpa)

Am Abend steht für Union Berlin in der European Conference League eines von zwei Endspielen an. Klubhistorisch ist das Spiel bei Maccabi Haifa aber unabhängig vom Ausgang. An einem besonderen Ort sammelt die Delegation des Bundesligisten besondere Eindrücke, die niemand vergessen wird.

Der 1. FC Union Berlin steht in der Conference League unter Erfolgsdruck. Die Köpenicker müssen heute bei Maccabi Haifa (18.45 Uhr/RTL+) punkten, um sich die Chance auf das Erreichen der K.o.-Runde zu bewahren. Im Hinspiel gegen den israelischen Meister holte der aktuelle Tabellenletzte der Gruppe E beim 3:0 im Olympiastadion die bisher einzigen Zähler.

Die Ausgangslage ist kompliziert für den Bundesligisten, gleichzeitig aber auch sehr klar: Union ist in der Gruppe E mit drei Zählern Tabellenletzter. Mit zwei Siegen in den abschließenden Spielen in Haifa und gegen Slavia Prag im Olympiastadion am 9. Dezember würde das Team von Trainer Urs Fischer noch die K.o.-Runde erreichen. Ein Remis am Mittelmeer könnte auch noch für den finalen Gang gegen den tschechischen Meister reichen. Dafür darf Prag aber nicht beim zeitgleichen Duell bei Feyenoord Rotterdam gewinnen.

Nicht nur sportlich ein großes Spiel

Egal was sportlich passiert, eine vereinshistorische Bestmarke ist bereits gesetzt: Rund 600 Union-Anhänger haben sich auf den Weg nach Israel gemacht. Für die Berliner ist es das bisher entfernteste Pflichtspiel nach der Wende, was Union bestreiten muss. 2794 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Berlin und Haifa. Die zuvor weiteste Entfernung war Helsinki mit 1104 Kilometern Luftlinie, wo Union mit einem 4:0 über Kuopio den Grundstein für den Einzug in die Gruppenphase legte. Vor 20 Jahren bedeutete die Fahrt ins bulgarische Lowetsch mit 1340 Kilometern Luftlinie die weiteste Entfernung zu einem Spielort.

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Doch auch aus einem größeren Grund ist das Spiel wichtig: Zusammen mit einer Vertreterin der israelischen Botschaft in Berlin hat eine Delegation des 1. FC Union Berlin die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht. "Es war uns ein tiefes Bedürfnis, unsere offizielle Reise nach Israel für den Besuch dieses besonderen Ortes zu nutzen und ich bin sehr dankbar, dass wir hier sein konnten", sagte Vereinspräsident Dirk Zingler in einer Mitteilung.

Beim Hinspiel war es zu einem Eklat gekommen, weil Zuschauer antisemitisch und volksverhetzend ausfallend geworden waren. Der Verein schloss in der Folge mindestens ein Mitglied aus dem Klub aus, gegen mehrere Zuschauer wurde ermittelt. "Für Diskriminierung gibt es beim 1. FC Union Berlin keinerlei Toleranz. Wir haben daher alle uns zur Verfügung stehenden Maßnahmen eingeleitet, um diese Person aus unseren Reihen zu entfernen. Alle uns vorliegenden Informationen haben wir darüber hinaus an das ermittelnde Landeskriminalamt übermittelt", wurde Union-Präsident Zingler in einer Mitteilung zitiert.

Der 57-Jährige führte die Delegation an, die nach einem geführten Rundgang durch die Gedenkstätte auch einen Kranz niederlegte. "Heute hier mit den Grausamkeiten Nazideutschlands gegenüber den Juden Europas so unmittelbar konfrontiert zu werden, macht uns fassungslos und traurig", betonte Zingler. "Wir nehmen Eindrücke mit, die uns noch lange beschäftigen werden und die niemand von uns vergessen wird."

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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