Dominanz, Absturz, Auferstehung Die spektakuläre Historie der Glasgow Rangers
18.05.2022, 07:30 Uhr
Die Rangers sind zurück! Und bald top in Europa.
(Foto: IMAGO/Moritz Müller)
Eintracht Frankfurt kämpft in Sevilla um den größten Erfolg der Vereinsgeschichte seit 42 Jahren. Gegner des Bundesligisten sind die Glasgow Rangers. Die blicken nicht nur auf eine erstaunliche Wiederauferstehung zurück, sondern auch auf eine ganz besondere Geschichte.
An jenem Abend, als ein weiteres Europa-League-Märchen gegen West Ham United geschrieben war, blickte Peter Fischer, der ikonische Präsident von Eintracht Frankfurt, bereits nach vorne. Und freute sich: "Wir gewinnen das Ding", krächzte er umringt von euphorisierten Fans ins RTL-Mikrofon und schob nach: "Unglaublich wird das. Dann noch gegen Glasgow. Das ist Tradition gegen Tradition."
Ab 20:15 Uhr LIVE bei RTL: der Countdown! Moderatorin Laura Papendick und Experte Karl-Heinz Riedle live aus dem Stadion in Sevilla. Gäste: Eintracht Trainer Oliver Glasner, Eintracht Präsident Peter Fischer, die Eintracht-Legenden Uli Stein, Charly Körbel und Uwe Bein. Kommentar: Marco Hagemann und Europameister Steffen Freund.
Ab 19:45 Uhr LIVE bei RTL+: die Matchday-Show! Mit Arnd Zeigler, Anna Kraft, Robby Hunke und Experte Ansgar Brinkmann live aus dem Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Gast: Leidenschaftlicher Fußball-Fan und Let's Dance Juror Joachim Llambi. Kommentar: Cornelius Küpper.
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Und wie viel Tradition das ist! Die Rangers haben eine ganz besondere Geschichte zu erzählen. Vier Jungs, die Brüder Peter und Moses McNeil sowie William McBeath und Peter Campbell, gründeten den Verein 1872. Wenige Wochen später fand das erste Spiel statt. Unter dem Namen "Argyle" trat die Truppe in Flesher’s Haugh gegen den FC Callander an, die Partie endete 0:0.
Während der offiziellen Gründung ein Jahr später einigten sich die Mitglieder auf den Namen Rangers, ein Begriff aus dem Rugbysport. Die zweite offizielle Begegnung war zuvor ausgetragen worden - und mit 11:0 gewonnen, gegen eine Mannschaft mit dem Namen Clyde. Schnell wurde klar, dass dieser Verein zu mehr in der Lage war als ursprünglich gedacht. Mehr nämlich, als einfach nur ein Treffpunkt von Freunden zu sein. 18 Jahre nach der offiziellen Gründung feierte der Verein dann die erste Meisterschaft, 54 weitere folgten. 1894 gab es den ersten Triumph von insgesamt 33 im schottischen FA Cup.
Auf die Dominanz folgt der Absturz
Besonders dominant waren die 1920- und 30er-Jahre mit 15 Meisterschaften und die 90er-Jahre, als die Trophäe nur 1998 nicht im Schrank der Rangers landete. Doch auf den Rausch, der in den 2000er-Jahren noch immer da war, aber etwas abebbte, folgte der Kater. Das Jahr 2012 war das schlimmste in der Geschichte dieses ruhmreichen Klubs, der in Schottland für eleganten und dominanten Fußball stand. Die Rangers wurden wegen Insolvenz in die vierte Liga verbannt.
Der Schock war riesig, die Treue der Fans ebenso. Zu jedem Provinzspiel reisten sie in großer Zahl mit. Was für ein Liebesbeweis. Und die Mannschaft erholte sich schnell. Zwei unmittelbare Aufstiege gab es nach dem Absturz in die vierte Liga, zwei weitere Jahre dauerte es, ehe die Rangers wieder da waren, wo sie sportlich hingehören: in der schottischen Elite-Liga. Die ersten beiden Spielzeiten nach der Rückkehr beendeten die Rangers jeweils auf Platz drei, danach folgten zwei Vizemeisterschaften und ein Achtelfinal-Einzug in der Europa League.
Perfekt wurde das Märchen von der Wiederauferstehung dann in der Saison 2020/21: Die Rangers gewannen ihre erste Meisterschaft seit 2011. Die Glasgower spielten die wohl beste Saison in ihrer Vereinshistorie, brachen Rekorde. Und nun, in Sevilla, könnte es das Tüpfelchen auf dem I geben.
Quelle: ntv.de