24? Oder doch erst 22? Dresdener Profi plötzlich zwei Jahre jünger
24.02.2017, 15:24 Uhr
"Das ist ein tolles Gefühl", sagt Aias Aosman über sein wahres Alter.
(Foto: imago/Hentschel)
Jünger schummeln - das macht so manch einer. Was allerdings Aias Aosman wiederfährt, hat Seltenheitswert. Der Profi von Dynamo Dresden kommt als fünfjähriges Flüchtlingskind nach Deutschland - denkt er. Die verschollen geglaubte Geburtsurkunde gibt Aufschluss.
Fußball-Profi Aias Aosman vom Zweitligisten Dynamo Dresden ist zwei Jahre jünger als bisher angenommen. Der Verein bestätigte einen Bericht der "Bild"-Zeitung, wonach der Sohn syrischer Flüchtlinge statt der bisher angenommenen 24 erst 22 Jahre alt ist. Vor Kurzem ist die Geburtsurkunde des Offensivspielers aufgetaucht, in der das Geburtsdatum 21. Oktober 1994 notiert wurde. "Das ist schon ein tolles Gefühl, plötzlich jünger zu sein. Zum ersten Mal habe ich vor zwei Jahren davon gehört", zitiert ihn die Zeitung.
Für Aosman hätte der Zeitpunkt wohl kaum besser sein können: "Da lief es bei mir gerade nicht so gut und mein Bruder versuchte mich zu trösten. Er meinte: Deine Karriere geht doch erst los, du bist noch so jung. Und eigentlich sogar noch deutlich jünger." Daraufhin wurde der gebürtige Syrer hellhörig. Mit seinen Eltern und seinem Berater gab er sich der "Bild" zufolge auf Spurensuche.
Und tatsächlich: Sie trieben das entscheidende Dokument in Aosmans syrischer Geburststadt Kamishli auf. Aosman war mit seinen Eltern aus Syrien nach Deutschland gekommen. Hier stellten sie dann einen Asyl-Antrag. Da für Aosman keine Papiere mehr auffindbar gewesen waren, wurde als Geburtsdatum der 1. Januar 1993 festgelegt. Nun steht fest, dass Aosman bei seiner Flucht aber erst drei Jahre alt war.
So absurd der Fall klingt: Verwirrung um das wahre Alter von Fußballprofis ist in der Bundesliga keine Seltenheit. So sorgte der Fall des ehemaligen Torschützenkönigs Anthony Yeboah für Aufsehen. Zehn Jahre nach seinem Karriereende lüftete er das Geheimnis um sein Geburtsjahr: "Ja, ja, das leidige Thema. Als ich nach Deutschland kam, hatte ich einen Pass, in dem als Geburtsjahr 1964 stand. Das Geheimnis war: Als 17-Jähriger hätte ich in Ghana nicht bei den Herren spielen dürfen. Also hat man mein Geburtsjahr um zwei Jahre auf 1964 geändert. Später in Deutschland wollte ich wieder mein richtiges Geburtsjahr im Pass haben - 1966", sagte der nun also 50-jährige Ghanaer dem "Kicker".
Quelle: ntv.de, jgu/dpa