"In der Kreisliga spielt man weiter" Dynamo tritt gegen BVB-Star Reus nach
04.03.2015, 11:45 Uhr
Die gute Nachricht: Marco Reus geht es schon wieder besser.
(Foto: imago/Thomas Bielefeld)
Dynamos Dennis Erdmann dürfte bei den Anhängern des BVB denkbar unbeliebt sein: Erst tritt er Marco Reus so um, dass der Nationalspieler ausgewechselt werden muss. Dann verhöhnt er ihn. Ciro Immobile rächt das. Der BVB steht im Viertelfinale.
Als Marco Reus zum BVB-Bus humpelte, trat Dynamos Dennis Erdmann nach - zumindest verbal. "Er ist mir gegen das Knie gelaufen", behauptete der Dresdner Innenverteidiger. "Ich habe früher Kreisliga gespielt, da hat man kurz gerieben und weitergespielt. Ich glaube, im Bundesliga-Business ist das nicht mehr so üblich." Mit dieser Meinung stand Erdmann nach dem 2:0 (0:0)-Arbeitssieg der Borussia im Achtelfinale des DFB-Pokals beim Drittligisten Dynamo Dresden ziemlich alleine dar.
Alle anderen waren froh, dass sich der verletzungsgebeutelte Reus nach Erdmanns harten Einsteigen von hinten nur eine Oberschenkelprellung zugezogen hatte. "Da fährt einem natürlich der Schreck in die Glieder", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp und kritisierte Erdmann: "Der Junge war sowieso ziemlich on fire. Das war eine dumme Aktion." Die Attacken gegen Reus und auch sich selbst hatte auf dem Platz Ciro Immobile gerächt - und das nicht nur mit seinem Doppelpack. "Ich habe ihm ein paar Sprüche gedrückt. Da hat er mir erzählt, was er verdient. Dann habe ich lieber die Klappe gehalten", verriet Erdmann über den Trash-Talk mit dem Italiener. Immobile, der nach einem Ellenbogen-Check mit einer Platzwunde unterm rechten Auge spielte und dennoch den Bundesligisten mit zwei Treffern (50. und 90.) ins Viertelfinale schoss, betrieb auch Eigenwerbung.
Sollten aber Reus und der wegen muskulärer Probleme nicht nach Dresden mitgreiste Pierre-Emerick Aubameyang fit werden, könnte sich der 18,5 Millionen Euro teure Neuzugang im Spiel am Samstag beim Hamburger SV auf der Bank wiederfinden. Immobile sammelte in Dresden aber Pluspunkte. "Ciro ist ein richtig guter Junge", lobte Klopp: "Er hat viel gearbeitet, ist vor dem Tor ruhig geblieben und hat uns extrem geholfen." Spiele wie gegen Dresden helfen auch gegen die Integrationsprobleme. Der 25-Jährige hatte sich kürzlich in einem angeblich nicht autorisierten Interview mit der "Gazzetta dello Sport" über den fehlenden Anschluss beklagt und damit für viel Wirbel gesorgt. Immobile schaut aber nur noch nach vorne - zum Pokalendspiel zum Beispiel: "Es war sehr wichtig zu gewinnen, um nach Berlin zu fahren."
Quelle: ntv.de, sgi/sid