Fußball

FIFA-Boss vor Problem Enge Infantino-Vertraute hört überraschend auf

Wollten die WM alle zwei Jahre stattfinden lassen: Infantino und Samoura.

Wollten die WM alle zwei Jahre stattfinden lassen: Infantino und Samoura.

(Foto: picture alliance/dpa)

Fatma Samoura war die erste FIFA-Generalsekretärin. Sie unterstützt den Verbandsboss Gianni Infantino bei dessen umstrittenen Projekten. Nun verlässt die 60-Jährige die FIFA, ihr Chef würdigt eine "Pionierin des Fußballs". Doch auch sie war nicht frei von Skandalen.

Paukenschlag bei der FIFA, Problem für Gianni Infantino: Der umstrittene Präsident des Fußball-Weltverbandes verliert zum Jahresende seine Vertraute und engste Mitarbeiterin Fatma Samoura. Nach siebenjähriger Tätigkeit hat die noch amtierende FIFA-Generalsekretärin ihren Rücktritt angekündigt und diese Entscheidung mit privaten Gründen erklärt.

"Ab dem nächsten Jahr möchte ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen. Ich bin seit meinem achten Lebensjahr in den Fußball verliebt und fühle mich geehrt, auf dieser Reise dabei gewesen zu sein", begründete Samoura in einem offiziellen Statement ihren für die Öffentlichkeit überraschenden Rückzug.

Infantino nannte die 60 Jahre alte Senegalesin eine "Pionierin des Fußballs" und fügte an: "Ich möchte ihr für ihren Einsatz und ihr Engagement danken. Ihre Leidenschaft und ihr Enthusiasmus, Veränderungen voranzutreiben, waren inspirierend."

Samoura soll TV-Blackout verhindert haben

Vier Monate nach dem Amtsantritt des Schweizers im Februar 2016 hatte die verheiratete Mutter von drei Kindern bei der FIFA angeheuert. Zuvor war Samoura, erste Frau und erste Nicht-Europäerin an der Spitze des FIFA-Generalsekretariats, mehr als zwei Jahrzehnte lang für die Vereinten Nationen im Einsatz gewesen.

Sie habe eigentlich erst in der kommenden Woche beim FIFA-Council ihren Rückzug bekannt geben wollen, habe sich aber nun wegen "wachsender Spekulationen" über ihre Position früher als geplant geäußert, hieß es in einem Statement. Wer Samoura nachfolgen soll, ist aktuell noch unklar.

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Die verbandsinternen Meinungen über die scheidende Top-Managerin waren und sind geteilt. Viel Unverständnis erntete Samoura für das forsche Vorantreiben der mittlerweile verworfenen Pläne Infantinos, alle zwei Jahre eine Fußball-Weltmeisterschaft stattfinden zu lassen. Andererseits soll die studierte Anglistin einen maßgeblichen Anteil daran gehabt haben, dass ein TV-Blackout bei der bevorstehenden Frauen-WM in Australien und Neuseeland am Mittwoch doch noch abgewendet werden konnte.

Was ihr nicht gelang: Als Führungskraft eines von zahlreichen Korruptionsaffären erschütterten Weltverbandes fiel auch Samoura unangenehm auf, die FIFA beglich Reinigungskosten für ihre Wohnung in absurder Höhe. Nachdem Rechnungsprüfern entsprechende Überweisungen aufgefallen waren, zahlte sie das Geld geräuschlos zurück.

Quelle: ntv.de, ses/sid

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