Fake oder echte Zauberei? Egal! Erling Haaland zerfetzt das Internet
15.10.2021, 12:07 Uhr
Immer wieder aufs Neue verzaubert Haaland seine Fans.
(Foto: dpa)
Erling Haaland zaubert im Internet und zerfetzt mit drei aufeinander gestapelten Bällen eine Zielscheibe im Torwinkel. Alles ein Fake, nur Video-Magie? Egal. Um den Ausnahmestürmer vom BVB reißt sich halb - ach was - ganz Europa. Auch der FC Bayern?
Die arme Zielscheibe. Knapp elf Millionen Menschen haben bei Twitter auf dem englischen Bundesliga-Account innerhalb von nur 16 Stunden ein Video bestaunt, in dem Erling Haaland geradezu Magisches vollbringt. Er stapelt drei Bälle aufeinander, schon das ist eine Kunst für sich. Doch dann lässt der Norweger sie auch noch mit Terminator-Präzision ohne Fehlschuss in den Torwinkel zischen - das Plastikziel wird geradezu zerfetzt. Haaland jubelt fast ungläubig.
Das Filmchen ist (selbstverständlich) nicht echt, aber damit spielt es: Man würde diese Zauberei dem Ausnahmestürmer von Borussia Dortmund glatt zutrauen. Doch der Norweger ist auch für das Ligaspiel gegen den FSV Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) wohl noch nicht so richtig fit. "Er will unbedingt helfen, aber wir müssen nicht rumeiern: Die Zeit wird langsam knapp", sagte sein Trainer Marco Rose.
Auf mehreren Ebenen. Im Sommer, ach was, schon jetzt, ist er selbst die Zielscheibe, dieser Haaland, der dann für angeblich 75 Millionen Euro Festablöse gehen kann. Zumindest zielen diejenigen auf seine künftigen Dienste ab, die es sich leisten können und wollen. Der FC Bayern gehört anscheinend nicht dazu.
Hummels hat Haaland nicht aufgegeben
Die Frage, ob der Rekordmeister den norwegischen Ausnahmestürmer finanzieren könne, "stellt sich bei uns nicht", sagte Präsident Herbert Hainer: "Wir haben in Robert Lewandowski den amtierenden Weltfußballer, der jede Saison Tore schießt wie kein Zweiter." Der allerdings im Sommer 34 Jahre alt sein wird.
Wahrscheinlich ist das Torphänomen Haaland, den Dimensionen der Bundesliga entwachsen. Spanische Medien sind sicher: Real Madrid würde Haus und Hof verkaufen, um den Mann zu verpflichten, der wohl der Weltstürmer des kommenden Jahrzehnts werden wird. Gleiches berichtet die englische "Times" über das schwerreiche Manchester City, den früheren Verein von Haalands Vater Alf-Inge. Demnach sollen im Januar die Gespräche mit Haalands Berater Mino Raiola anlaufen - der wiederum im Ruf steht, Klubs in die Zitronenpresse zu spannen.
Mats Hummels schaut sich das einigermaßen gelassen an. Der erfahrene BVB-Innenverteidiger hat Haaland zuletzt mal wieder zur Seite genommen, um ihm Folgendes mitzuteilen: "Dass das Gras auf der anderen Seite nicht immer grüner ist." Alle im Verein müssten sich eben strecken und quasi um die Gunst des Kollegen werben. "Ich hoffe, dass wir alle zeigen können, wie gut wir sind. Und dann sieht er hoffentlich noch mehr, dass er hier sehr, sehr gute Mitspieler hat", sagte Hummels der "Sport Bild". "Ich habe die Hoffnung, dass er bleibt, lange nicht aufgegeben." Titel seien im Verbund mit der "Echten Liebe" aus dem Klub-Slogan gute Argumente für ein weiteres Entwicklungsjahr.
Sprengt Bayern das Gehaltsgefüge?
Doch auch Hummels hat erkannt: Dieser Begnadete, der einen Vertrag bis 2024 besitzt, gehört zur begrenzten Kategorie Spieler, "die überall funktionieren". Am Ende wird der Kampf wohl vergeblich sein. Auf einem überhitzten Markt sticht Haaland als heißestes Eisen derzeit sogar Frankreichs Weltmeisterstürmer Kylian Mbappé (Paris St. Germain, ebenfalls von Real Madrid begehrt) aus.
Kein Wunder, dass der FC Bayern nicht zu offensiv am Wettbieten teilnehmen mag. Grundsätzlich sei der Verein bereit, trotz verringerter Einnahmen zu investieren, sagte Hainer zwar. Doch schaue man "umso mehr, wie du deine Ausgaben gestaltest". Es ist also eher nicht der Moment, mit 30, 40 Millionen Euro Gehalt pro Jahr das Gehaltsgefüge zu sprengen. So verlockend der Internet-Magier auch sein mag.
Quelle: ntv.de, dbe/sid