Einspruch des Fifa-Chefs Ethikkommission lässt Blatter auflaufen
09.10.2015, 08:53 Uhr
"Herr Blatter wurde am 1. Oktober von Robert Torres der Fifa-Ethikkommission einvernommen."
(Foto: dpa)
Nach Uefa-Präsident Michel Platini erhebt auch Fifa-Präsident Joseph Blatter Einspruch gegen seine 90-tägige Suspendierung durch die Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes. Doch lässt verkünden: Dafür gebe es überhaupt keinen Grund.
Die Fifa-Ethikhüter weisen die Vorwürfe der Anwälte von Joseph Blatter nach dessen 90-Tage-Sperre zurück. Die Rechtsvertreter des Fußball-Weltverbandspräsidenten hatten unter anderem beklagt, Blatter sei von der Ethikkommission nicht ausreichend angehört worden. "Herr Blatter wurde am 1. Oktober von Robert Torres der Fifa-Ethikkommission einvernommen", sagte Andreas Bantel, Sprecher der Untersuchungskammer des Gremiums.
"Herr Blatter hatte das Recht, zu sämtlichen offenen Fragen in der notwendigen Ausführlichkeit Stellung zu beziehen." Dies sei auch beim ebenfalls suspendierten Uefa-Chef Michel Platini der Fall gewesen. Der 79 Jahre alte Blatter hatte am Donnerstag nach Angaben seines Anwalts Richard Cullen Berufung gegen das Urteil eingelegt. In dem Schriftstück werde zudem beklagt, dass Blatter erst von dem Bann erfahren habe, nachdem die Fifa ihn veröffentlichte, berichtete die "New York Times". "Die Publikation darf erst erfolgen nach persönlicher Mitteilung an die Personen, das ist auch in diesem Falle geschehen", erklärte Bantel dazu.
Die Sanktionen gegen Blatter und Platini sind die Resultate der Ermittlungen der Ethik-Untersuchungskammer, detaillierte Gründe darf das Gremium nicht veröffentlichen. Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte vor zwei Wochen ein Strafverfahren gegen Blatter unter anderem wegen des Verdachts der "ungetreuen Geschäftsbesorgung" eingeleitet. Im Kern geht es um eine Millionen-Zahlung an Platini und TV-Geschäfte mit dem früheren Fifa-Vize Jack Warner, der WM-Rechte für die Karibik für 600.000 Dollar und damit deutlich unter dem Marktwert erhalten haben soll.
Quelle: ntv.de, sgi/dpa