Fußball

Abstiegskrimi endet dramatisch "Ewiger" Zweitligist HSV verliert Sechs-Tore-Spektakel

Der Hamburger SV will sich endlich wieder nach oben kämpfen.

Der Hamburger SV will sich endlich wieder nach oben kämpfen.

(Foto: IMAGO/MIS)

Ist der Hamburger SV dazu verdammt, für immer in der Zweiten Bundesliga zu verbleiben? Das Auswärtsspiel in Kiel lässt zumindest die Pessimisten jubeln, denn die Störche holen sich die Punkte. Unterdessen demontiert Nürnberg den SC Paderborn vollständig und der Abstiegshit in Braunschweig endet mit einem späten Siegtreffer.

Holstein Kiel - Hamburgers SV 4:2 (1:0)

Der Hamburger SV hat den Anschluss an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga klar verpasst. Im Nordduell bei Holstein Kiel verlor der Aufstiegskandidat, der nunmehr das sechste Jahr in Folge auf die Rückkehr ins Oberhaus hofft, mit 2:4 (0:1) und kassierte die dritte Auswärtsniederlage in dieser Saison. Steven Skrzybski (20.) per Foulelfmeter, Benedikt Pichler (57.), Finn Porath (83.) und Jonas Sterner (88.) trafen für Kiel. Robert Glatzel (71./80.) hatte die Tore zum zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.

Mit einem Sieg hätte der HSV wieder zum Stadtrivalen FC St. Pauli nach Punkten aufgeschlossen. Die Mannschaft von Trainer Tim Walter bleibt aber trotz der Niederlage zumindest bis Sonntag auf dem zweiten Tabellenplatz. Die Kieler rückten vorerst auf den dritten Rang vor mit einem Punkt weniger als der HSV.

Holstein setzte in einer zunächst ausgeglichenen Begegnung auf hohes Pressing und belohnte sich früh für den betriebenen Aufwand. HSV-Verteidiger Miro Muheim hatte Lewis Holtby im Strafraum zu Fall gebracht, den Foulelfmeter verwandelte Skrzybski. Ein Kopfball von Guilherme Ramos über das Tor war Hamburgs größte Chance in der ersten Hälfte (40.).

Kiel hatte auch in der zweiten Hälfte viel Zug zum Tor. Hamburg präsentierte sich in der Defensive anfällig. Der frühere HSV-Profi Holtby bediente mit einem Steilpass Pichler, der das zweite Kieler Tor erzielte. Doch auch die Kieler Defensive präsentierte sich anfällig. Das nutzte Glatzel zweimal. Porath und Sterner ließen dann die Kieler Fans jubeln.

SC Paderborn - 1. FC Nürnberg 1:3 (0:3)

Der 1. FC Nürnberg ist in die Erfolgsspur zurückgekehrt und hat die Aufstiegsplätze im Visier. Der Club feierte eine Woche nach der Last-Minute-Heimpleite gegen Schalke 04 einen verdienten 3:1 (3:0)-Sieg beim SC Paderborn. Als derzeit Tabellensechster hat der FCN nur zwei Punkte Abstand zum Aufstiegsrelegationsplatz.

Dabei mussten die Gäste nach der Roten Karte gegen Jens Castrop (60. Minute/Foulspiel) lange Zeit mit zehn Spielern auskommen. Zuvor hatte Castrop aber den Grundstein zum Sieg gelegt, bereits in der 8. Minute die Führung erzielt. Kanji Okunuki (39.) und Lukas Schleimer (42.) sorgten vor der Pause für die Entscheidung. Den Paderbornern, die ihrem Gegner in der ersten Hälfte spielerisch in fast allen Belangen unterlegen waren, gelang nur spät der Anschlusstreffer durch Adriano Grimaldo.

Erst nach dem Platzverweis für Castrop war Paderborn überlegen, drängte auf den Ausgleich. Doch der Mannschaft von Trainer Lukas Kwasniok, bei der Stürmer Max Kruse nicht im Kader stand, fehlten im Offensivspiel Ideen, Genauigkeit und das ein oder andere Mal das nötige Quäntchen Glück.

Eintracht Braunschweig - VfL Osnabrück 3:2 (1:1)

Durch ein Tor in der Nachspielzeit hat Eintracht Braunschweig ein packendes Kellerduell gewonnen. Der bisherige Tabellenletzte schlug das neue Schlusslicht VfL Osnabrück am Samstag spät, aber verdient mit 3:2 (1:1). Das Siegtor vor 20.378 Zuschauern erzielte Ermin Bicakcic erst in der achten Minute der Nachspielzeit - und der Treffer wurde danach auch noch minutenlang vom Videoassistenten überprüft. Am Ende feierte Daniel Scherning als dritter Braunschweiger Trainer dieser Saison einen erfolgreichen Einstand - und das ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Osnabrück.

Die Eintracht spielte nach einer Gelb-Roten Karte für Michael Cuisance (60. Minute) mehr als eine halbe Stunde in Überzahl und musste trotzdem lange zittern. Durch Tore von Johan Gomez (11.) und Anton Donkor (61.) gingen die deutlich gefährlicheren Gastgeber zweimal verdient in Führung. Doch jeweils per Strafstoß nutzte der VfL durch Cuisance (45.+1/Foulelfmeter) und Erik Engelhardt (87./Handelfmeter) seine beiden einzigen Torchancen in dieser Partie zweimal zum glücklichen Ausgleich.

Bei aller Dramatik zeigte der Spielverlauf auch, wie angeschlagen die beiden niedersächsischen Rivalen aktuell sind. Nach der frühen Führung zogen sich die Braunschweiger sehr weit zurück. Aber weder wusste der völlig harmlose VfL etwas mit seinem daraus resultierenden Ballbesitz anzufangen, noch nutzte die Eintracht ihre guten Konterchancen. Auch in der zweiten Halbzeit wurden die Braunschweiger nach dem 2:1 wieder zu passiv.

Quelle: ntv.de, sue/ter/dpa

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