Fußball

Missbrauchsvorwürfe in England Ex-Coach in U-Haft, Klage gegen Chelsea?

Im Skandal um massenhaften Missbrauch von Nachwuchsfußballern verhängt ein Gericht Untersuchungshaft gegen den früheren Jugendcoach Barry Bennell. Derweil spekulieren Medien über eine Millionenklage gegen den FC Chelsea.

Barry Bennell wird mehrfacher Kindesmissbrauch vorgeworfen.

Barry Bennell wird mehrfacher Kindesmissbrauch vorgeworfen.

(Foto: AP)

Der englische Ex-Jugendfußballtrainer und Talentscout Barry Bennell muss in Untersuchungshaft. Das ordnete das zuständige Gericht an. Der 62-Jährige ist wegen sexueller Übergriffe auf ein Kind in den 80er Jahren im englischen Crewe angeklagt. Zu den Vorwürfen äußerte er sich nicht.

Bennell war in den vergangenen Wochen in die Schlagzeilen geraten nachdem der Ex-Fußballprofi Andy Woodward schwere Vorwürfe gegen ihn in der Zeitung "Guardian" erhoben hatte. Dutzende weitere Ex-Fußballer brachen daraufhin ihr Schweigen und berichteten über angeblichen Missbrauch in ihrer Kindheit durch Bennell und andere Jugendtrainer.

Bennell war unter anderem für den englischen Viertligisten Crewe Alexandra tätig. Die Polizei geht inzwischen Hinweisen auf 83 potenzielle Verdächtige nach. Rund hundert Vereine, darunter auch Premier-League-Clubs, sollen betroffen sein. Die Kinderschutzorganisation NSPCC registrierte nach eigenen Angaben innerhalb von nur einer Woche bis Ende November rund 900 Anrufe mit Hinweisen auf sexuelle Übergriffe. 350 mutmaßliche Opfer sollen sich bislang gemeldet haben, die meisten von ihnen sind Männer.

Dem Premier-League-Spitzenklub FC Chelsea muss Medienberichten zufolge eine Millionen-Klage mutmaßlicher Opfer fürchten. Nach Angaben der "Mail on Sunday" hätten mittlerweile sechs frühere Spieler angegeben, als Jugendliche vom mittlerweile verstorbenen Jugendtrainer Eddie Heath sexuell missbraucht worden zu sein. Die meisten Vorfälle sollen sich während Heaths Tätigkeit für Chelsea ereignet haben. Chelsea gehört nach Behördenangaben zu landesweit mittlerweile 98 von dem Skandal betroffenen Klubs.

Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa

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