Vorerst nicht gescheitert FC Bayern deklassiert Basel
13.03.2012, 22:41 Uhr
Viermal traf Mario Gomez gegen den FC Basel, für den FC Bayern.
(Foto: REUTERS)
Mit einem Schützenfest wahrt der FC Bayern die Chance, am 19. Mai das Champions-League-Endspiel im zu erreichen. Gegen den FC Basel spielen sich die Münchner in einen Rausch, der mit einem Torrekord endet. Mario Gomez wandelt dabei auf Messis Spuren. Und die Krise? Abgehakt. Erstmal.
Angeführt von Vierfach-Torschütze Mario Gomez hat der FC Bayern den FC Basel mit 7:0 (3:0) aus der Champions League katapultiert und nach dem höchsten Vereinssieg in der Königsklasse zum elften Mal das Viertelfinale erreicht. Arjen Robben (10./81.), Thomas Müller (42.) und Gomez mit seinen Saisontreffern sieben bis zehn in der europäischen Meisterklasse (44./50./61./66.) sorgten nach der 0:1-Hinspielpleite für klare Verhältnisse und Festtagsstimmung in der mit 66.000 Zuschauern ausverkauften Allianz Arena.
"Jetzt hat die Mannschaft zweimal gezeigt, was in ihr steckt. Es hat großen Spaß gemacht zuzuschauen. Die letzten zwei Spiele, das war Fußball auf hohem Niveau", lobte Bayern-Präsident Uli Hoeneß seine Mannschaft. Auch die Akteure waren hoch zufrieden. "So macht das Spaß! Sieben Tore in der Champions League, das ist unglaublich", frohlockte Robben. Rekord-Schütze Gomez war einfach nur happy: "Wir haben Gas gegeben und unglaublich viel Druck gemacht. Alles in allem haben wir ein überragendes Spiel geboten." Müller bekannte: "Am Ende war es wie ein kleiner Rausch, da klappt dann alles."
Bei der Auslosung des Viertelfinalgegners sowie der möglichen Halbfinalpaarung an diesem Freitag werden die Bayern Gewissheit über die Schwere ihres weiteren Weges ins Heimfinale am 19. Mai erhalten. "Favorit ist für mich immer noch Barcelona. Schön, wenn wir denen aus dem Weg gehen könnten", meinte Kapitän Philipp Lahm. Weitere Millionen-Einnahmen sind dem deutschen Branchenführer schon gewiss: Inklusive der 3,3 Millionen für den Viertelfinaleinzug haben die Münchner in dieser Saison schon 19,2 Millionen Euro allein an Prämien verdient.
Zwischentief war gestern
Tore: 1:0 Robben (11.), 2:0 Thomas Müller (42.), 3:0 Gomez (44./50./61./67.), 7:0 Robben (81.)
München: Neuer - Lahm, Boateng, Badstuber, Alaba - Luiz Gustavo, Toni Kroos - Robben (82. Timoschtschuk), Thomas Müller (70. Schweinsteiger), Ribery (79. Pranjic) - Gomez
Basel: Sommer - Steinhöfer (70. Degen), Abraham, Dragovic, Park - Cabral, Xhaka - Shaqiri (80. Zoua), Frei (61. Stocker) - Frei, Streller
Referee: Clattenburg Zuschauer: 66.000
Schüsse: 24:6 Ecken: 7:5 Ballbesitz: 56:44 %
Mit der Mannschaft vom 7:1 gegen Hoffenheim startete der FC Bayern in die Partie - und legte genauso entschlossen los wie am Samstag. Ohne den zunächst noch geschonten Bastian Schweinsteiger brannten die Münchner ein Offensivfeuerwerk ab, dass den zuvor in 17 Spielen ungeschlagenen Schweizern kaum Zeit zum Luftholen blieb. Sieben Tore waren Ausdruck der klaren Überlegenheit. Mit ihrer Gala lieferten die Münchner zugleich den Nachweis, dass sie ihr Zwischentief wohl endgültig überwunden haben.
Eine überragende Rolle in der Offensive spielte Gomez, der als erster deutscher Vierfach-Schütze in die Champions-League-Historie eingeht. Mit insgesamt zehn Toren ist der Bayern-Torjäger dem in der Saison-Rangliste führenden Lionel Messi (12) vom FC Barcelona dicht auf den Fersen. Neben Gomez trumpfte auch Robben auf, der seine beste Saisonleistung bot und sein erstes Tor in der Königsklasse seit April 2010 erzielte. Im zweiten Durchgang schwang sich Franck Ribéry mit seinen Anspielen auf Gomez zum überragenden Vorbereiter auf.
Robben trifft mit Glück
Inter Mailand hat das Viertelfinale in der Champions League verpasst. Die Italiener gewannenzwar gegen Olympique Marseille 2:1 (0:0), dochdie Franzosen kamen dank ihres 1:0-Hinspielsieges aufgrund des Auswärtstreffersweiter. Diego Milito (75.) hatte Inter in Führunggebracht. Brandao zerstörte in der Nachspielzeit (90.+2) die Mailänder Hoffnungen aufdie Verlängerung. Inters Siegtreffer durch Giampaolo Pazzini(90.+6./FE) war bedeutungslos.
Mit einem Sturmlauf eröffneten die Bayern die Partie, gegen Robben fanden die Schweizer überhaupt kein Rezept. Der Niederländer wirbelte nach Belieben und erzielte nicht von ungefähr das Führungstor - wenn auch etwas Glück dabei war. Ein abgeblockter Schuss von Kroos landete genau auf dem Fuß von Robben, der aus kurzer Distanz die Nerven behielt und Yann Sommer im Tor der Basler überlistete. Wenig später war Robben Ausgangspunkt der nächsten Münchner Chance, bei der Ribéry den Ball mustergültig für Gomez auflegte, doch der Torjäger scheiterte mit der Hacke an Sommer (12.).
In der Folgezeit hielt allein der bereits im Hinspiel überragende Schlussmann die überforderten Eidgenossen im Spiel. In der 22. Minute fischte der 23 Jahre alte Sommer einen Kopfball von Müller von der Linie. Während die Bayern nach Herzenslust kombinieren konnten, war von der Offensive des Schweizer Meisters so gut wie nichts zu sehen. Die ehemaligen Bundesliga-Profis Marco Streller und Alexander Frei konnten sich so gut wie gar nicht in Szene setzen, auch der künftige Münchner Xherdan Shaqiri trat in der Offensive kaum in Erscheinung.
Ribery bedient Gomez, immer wieder
Wie man seine Chancen eiskalt verwertet zeigte die Heynckes-Elf mit dem 2:0 durch Müller, der Robbens Flanke per Volleyschuss zu seinem ersten Champions-League-Treffer der Saison im kurzen Toreck versenkte. Keine 120 Sekunden später war die Partie mit dem dritten Treffer durch Gomez endgültig entschieden. Die weite Freistoß-Flanke von Kroos hatte Holger Badstuber an seinem 23. Geburtstag mit dem Fuß zum Torschützen verlängert.
Doch der Torhunger der Bayern war damit noch nicht gestellt. Fünf Minuten nach Wiederbeginn bediente Ribéry in der Mitte Gomez, der Sommer per Direktabnahme keine Chance ließ. Danach war Gomez überhaupt nicht mehr zu stoppen. Während die völlig einbrechenden Schweizer kaum noch Gegenwehr leisteten, traf der Nationalstürmer nach Belieben. Beim 5:0 war Ribéry der Flankengeber, und auch zum sechsten Tor leistete der Franzose die Vorarbeit.
Quelle: ntv.de, dpa